Experte klärt aufGrundschüler hat Herzanfall nach Energydrink: So gefährlich sind die Aufputsch-Getränke
Sie sind schön süß, bunt und sehen cool aus: Kein Wunder, dass Kinder und Jugendliche auf Energydrinks stehen! Doch der aufputschende Energie-Kick aus der Dose kann für sie ziemlich gefährlich werden. In Newport, einer Kleinstadt in Wales, warnt jetzt eine Grundschule (!) vor dem Genuss von Energydrinks, nachdem ein Kind mit einem Herzanfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Was Energydrinks so tückisch macht, sehen Sie im Video.
Grundschüler landet im Krankenhaus
Die Milton Primary School am Hendre Farm Drive in Newport hat eine Warnung an alle Eltern herausgegeben. In einer Textnachricht, die von der Schulleitung verschickt wurde, hieß es, man wolle Eltern verstärkt auf den aktuellen Vorfall aufmerksam machen. „Dem Kind musste der Magen ausgepumpt werden, und obwohl es ihm jetzt besser geht, wollten die Eltern, dass wir dies als Erinnerung an die möglichen schädlichen Auswirkungen mitteilen“, berichtet Wales Online.
Denn: Der von den YouTubern Logan Paul und KSI beworbene Energydrink namens „Prime“ enthält etwa 140 Milligramm Koffein, doppelt so viel wie eine normale Tasse Kaffee. Der „Prime“-Energydrink sorgte im Vereinigten Königreich schon häufiger für Aufsehen. In deutschen Geschäften ist das Koffein-Getränk nicht erhältlich.
Schon mehr als zwei Energy-Dosen täglich können tödlich sein. Und genau das macht Aufputsch-Getränke so gefährlich.
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Genuss bei Kindern und Jugendlichen: Dr. Specht warnt vor Energydrinks
Energydrinks bestehen vor allem aus Zucker, Taurin und Koffein und sind dementsprechend nichts für (jüngere) Kinder. Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erklärt: „Ein Energydrink, so süß wie er schmeckt, wird häufig in größeren Mengen und in kurzer Zeit getrunken – und darin liegt das Problem.“ Denn damit bestehe ein erhöhtes Risiko der Koffein-Überdosierung.
Es kommt also auf die Menge an: Kinder und Jugendliche sind viel Koffein meist nicht gewohnt, reagieren somit besonders schnell darauf. Der Mediziner warnt daher vor den Folgen: „Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, man schwitzt, man ist aufgeregter. Das ist vielleicht zunächst ein ganz lustiges Phänomen, aber in der Überdosierung unter Umständen lebensgefährlich."
Denn das Koffein wirkt vor allem aufs Herz – und kann im schlimmsten Fall sogar zum Herzstillstand führen.
Eine geeignetere Alternative, wenn Kinder ein kleines Müdigkeitstief bekommen, seien Fruchtjoghurts oder zuckerreiches Obst, wie zum Beispiel Trauben oder Bananen, erklärt Ernährungsexpertin Ursula Klein. Ansonsten helfen Bewegung, frische Luft und: Einfach mal früher ins Bett gehen! (vdü)
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