Urteil am High CourtEntscheidung gefallen! Ärzte dürfen bei Komapatient Archie Battersbee (12) die Maschinen abstellen
Noch laufen die Maschinen, die den 12-jährigen Archie Battersbee am Leben erhalten. Doch geht es nach den Ärzten des Royal London Hospitals soll das enden, denn der Junge gilt als hirntot. Seine Familie glaubt an Heilung, was Prozesse in mehreren Instanzen auslöste. Nach einem langen Streit hat jetzt der High Court entschieden, wie britische Medien berichten.
Eltern zeigten sich sicher: Herz schlägt noch
Die Geräte sollen abgeschaltet werden, befand der zuständige Richter und folgte damit dem Rat der Ärzte. Diese hatten argumentiert, der Junge sei hirntot, es gebe keine Aktivität im Hirnstamm mehr. Und damit, so ein Anwalt laut „Sky News“, werde „das Unvermeidliche nur noch verzögert“.
Die Eltern hielten im Rechtsstreit dagegen: Das Herz des Jungen schlage noch, er habe sogar Reaktionen gezeigt, etwa ein Auge geöffnet, als der Beatmungsschlauch ausgetauscht wurde oder ein Drücken der Hand. Doch beide Reaktionen, so die Ärzte, zeigen auch Menschen, deren Hirn nicht mehr arbeitet. Es handele sich lediglich um Reflexe.
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Gehirn steuert Körperfunktionen nicht mehr
Die Mutter hatte den 12-Jährigen am 7. April leblos mit einer Binde um den Hals gefunden. Ihr Verdacht: Er habe an einer Online-Challenge teilgenommen und sich dabei selbst stranguliert.
Hirntote Menschen haben keine Chance mehr, aus ihrem Zustand zu erwachen. Ohne moderne Apparatemedizin sterben sie meistens sehr schnell, da das Gehirn die Körperfunktionen nicht mehr steuern kann. (swi, eon)
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