Grausamer Jagdwettbewerb in Neuseeland

Kinder sollen Katzen abschießen

Swen Pförtner
Wildkatzen sind optisch kaum von Hauskatzen zu unterscheiden. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Es ist ein Treffen zum Töten!
Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren sollen auf so viele lebendige Katzen wie möglich schießen! Zur Belohnung gibt es ein Preisgeld von umgerechnet 140 Euro.

Neue Katzenjagd für Kinder

Wildkatzen gelten in Neuseeland als eine Plage: Sie würden eine ernsthafte Bedrohung für Vögel oder andere vom Aussterben bedrohte Tiere darstellen. Daher dachten sich die Organisatoren des North Canterbury Jagdwettbewerbs, man mache aus den Jagenden einfach Gejagte!

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Also führen sie eine neue Abschusskategorie für Kinder ein, wie die britische Zeitung Guardian berichtet. Einzige Bedingung soll es sein, dass Kinder, die aus Versehen eine gechippte Hauskatze erschießen, vom Wettbewerb disqualifiziert werden. Doch das bedeutet auch, dass dann bereits ein geliebtes Haustier tot ist.

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Tierschützer: Angst um Hauskatzen

Den neuseeländischen Jagdwettbewerb gibt es schon einige Jahre: Im vergangenen Jahr töteten die Kinder insgesamt 427 Tiere. Darunter waren hauptsächlich Opossums, Hasen und Kaninchen.

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Die neue Katzen-Kategorie geht Tierschützern zu weit: „Es besteht eine hohe Chance, dass jemandes Haustier während dieses Ereignisses getötet wird“,erklärt Will Appelbe, Sprecher der Tierrechtsgruppe SAFE, dem Guardian. Denn zwischen einer Wild- und einer Hauskatze könne auch ein Erwachsener kaum unterscheiden.

Neue Katzen-Kategorie ist abgesetzt

Auf Facebook kündigt der Veranstalter jetzt an, die Kinder-Katzenjagd abzusagen: „Unsere Sponsoren und die Schulsicherheit haben unsere Hauptpriorität, daher wurde die Entscheidung getroffen, diese Kategorie für dieses Jahr zurückzuziehen, um weitere Gegenreaktionen zu vermeiden“, heißt es.

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Außerdem schreiben sie weiter: „Wir sind enttäuscht und entschuldigen uns für diejenigen, die begeistert waren, an etwas beteiligt zu sein, das den Schutz einheimischer Vögel und andere gefährdete Arten betrifft.“ Zudem hätte man mit der Aktion Geld für lokale Schule sammeln wollen. Einige User schreiben, dass es bestimmt auch noch bessere Ideen gibt, um Spenden zu sammeln. Die Hauskatzen bleiben dieses Jahr jedenfalls verschont. (jsi)

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