Europas Marktführer für Schnurlostelefone hat kein Geld mehr
Insolvenzverfahren für deutschen Telefonhersteller Gigaset eröffnet

Nach 175 Jahren Firmengeschichte steht Gigaset mit dem Rücken zur Wand.
Das Unternehmen aus Bocholt, immer noch Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone, ist zahlungsunfähig. Jetzt hat das Gericht das Insolvenzverfahren eröffnet.
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Schwache Nachfrage für Festnetztelefone
Das Amtsgericht Münster hat das Regelinsolvenzverfahren über das Vermögen der Gigaset AG eröffnet. Eine entsprechende Meldung veröffentlichte der Anbieter von Kommunikationstechnologie auf seiner Internetseite.
Die Gigaset AG hatte bereits im September einen Insolvenzantrag gestellt und ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig. Hintergrund dafür sei im Wesentlichen ein unerwarteter und erheblicher Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2023 und eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung. Hinzu kämen eine anhaltend und sich zuspitzende schwache Nachfrage nach Gigaset-Produkten sowie eine Kaufzurückhaltung in Deutschland und Europa.
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Gigaset ist immer noch Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone
Für die Gigaset Communications GmbH war ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt worden. Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten für DECT-Schnurlostelefone wurden seitdem unverändert fortgeführt.
Laut Gigaset läuft seit Ende Oktober die Suche nach einem Investor. Ziel ist die nachhaltige Restrukturierung des operativen Geschäftsbetriebes.
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Gigaset ist nach eigenen Angaben mit rund 850 Mitarbeitern Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone. Zu den Geschäftsaktivitäten des Unternehmens mit 175-jähriger Firmengeschichte gehörten ferner Smartphones auf Android-Basis, Cloud-basierte Smart Home Angebote sowie Geschäftstelefonie-Lösungen. (dpa/aze)