Tochter und Enkelin des Opfers werden beschuldigt

Giftmord an 75-Jährigem in Traunstein? Urteilsverkündung am Mittwoch

05.12.2022, Bayern, Traunstein: Eine von zwei Angeklagten steht im Saal des Traunsteiner Landgerichts. Die Anklagebehörde wirft Mutter und Tochter vor, sie hätten gemeinsam beschlossen, ihren 75 Jahre alten Vater beziehungsweise Großvater zu töten. Foto: Uwe Lein/dpa - ACHTUNG: Die Angeklagte wurde aus rechtlichen Gründen gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++
Prozess gegen zwei Frauen wegen Mord an einem Angehörigen
tba, dpa, Uwe Lein

Von einem „fast perfekten Mord“ sprach der Staatsanwalt jetzt in seinem Plädoyer. Die eigene Tochter soll ihren 75 Jahre alten Vater im bayerischen Traunstein mit Gift umgebracht haben. Angeklagt ist auch seine Enkelin. Das Urteil soll am Mittwoch fallen.

Traunstein: Lieblingsessen des Opfers vergiftet

05.12.2022, Bayern, Traunstein: Eine von zwei Angeklagten wartet im Saal des Traunsteiner Landgerichts. Die Anklagebehörde wirft Mutter und Tochter vor, sie hätten gemeinsam beschlossen, ihren 75 Jahre alten Vater beziehungsweise Großvater zu töten. Foto: Uwe Lein/dpa - ACHTUNG: Die Angeklagte wurde aus rechtlichen Gründen gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++
Traunstein: Tochter und Enkelin des 75-jähirgen Opfers sind angeklagt.
tba, dpa, Uwe Lein

Die Staatsanwaltschaft fordert nun lebenslange Haft für die angeklagte Tochter des Mannes. Laut Ermittlern mischte die Frau ihrem Vater Gift in sein Lieblingsessen, saures Lüngerl. Der Staatsanwalt warf der heute 55-Jährigen am Montag in seinem Plädoyer am Landgericht Traunstein Mord aus niedrigen Beweggründen und Heimtücke vor. Auch ging er von einer besonderen Schwere der Schuld aus.

Für die ebenfalls angeklagte 30 Jahre alte Tochter der Frau, also die Enkelin des mutmaßlichen Opfers, forderte die Staatsanwaltschaft sieben Jahre Haft wegen versuchten Totschlags durch Unterlassen. Der Staatsanwalt ging in seinem Plädoyer nicht davon aus, dass die beiden Frauen die Tat gemeinsam planten und hielt der Enkelin ein Teilgeständnis zugute.

Angehörige sorgten für Untersuchung des 75-Jährigen

Zur Anklage kam es, weil andere Angehörige den Verdacht äusserten, der Mann könnte eines nicht-natürlichen Tod gestorben sein. Sie erstatteten Anzeige. Die Leiche wurde daraufhin exhumiert.

Die Verteidigung forderte Freispruch für die wegen Mordes angeklagte Mutter, weil ihr die Tat nicht habe nachgewiesen werden können. Für die Tochter forderten ihre Anwälte eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten wegen unterlassener Hilfeleistung. (hgr)