Feuerwehr und Spezialisten rückten an
Gift-Frösche in der Bonner Straßenbahn? Fahrgäste erleben ihr blaues Wunder
Schreck in der Straßenbahn: In einem Zug in Bonn haben Fahrgäste mehrere leuchtend blaue Frösche gefunden. Da die Giftigkeit der Tiere nicht ausgeschlossen werden konnte, seien zunächst die Feuerwehr und später spezielle Einsatzkräfte am Bonner Hauptbahnhof gewesen, um die ungewöhnlich gefärbten Frösche einzusammeln, teilten die Stadtwerke Bonn mit. Wie es den Tieren inzwischen geht – in unserem Video.
Frösche wahrscheinlich mit Lebensmittelfarbe eingefärbt
Kurz darauf kam jedoch die Entwarnung: Bei den 18 Fröschen soll es sich um Erdkröten handeln, die "wahrscheinlich mit Lebensmittelfarbe eingefärbt wurden", sagte Claudia Koch vom Museum Koenig in Bonn. Dorthin wurden die Kröten nach dem ganzen Tumult erst einmal gebracht. Und die erste Nacht im Museum hätten sie "gut überlebt", so die Amphibienforscherin.
Den blauen Frosch-Streich kam beim Bonner Bahnbetreiber aber gar nicht gut an. „Finden wir nicht lustig und ist für uns Tierquälerei“, kommentierten die Stadtwerke bei Facebook. Wer die Tiere eingefärbt und am Mittwochabend in der Bahn ausgesetzt hat, soll nun anhand der Überwachungskameradaten ermittelt werden. Zumindest sei die blaue Farbe mit Wasser abwaschbar gewesen.
Zufällig vorbeikommender Doktorand identifiziert Frösche als harmlos
Ein Doktorand des Museum Koenig sei zufällig am Bonner Hauptbahnhof auf die Feuerwehr aufmerksam geworden und habe sich der Frösche angenommen. Der Student der Herpetologie, also der Amphibien- und Reptilienlehre, habe die Frösche auch als Erdkröten identifiziert, sagte Koch.
Da es "gerade im Bereich Amphibien viele Krankheiten" gebe, sollen die Tiere erst einmal getestet werden, um die heimische Population nicht zu gefährden. Denn Koch und ihr Team konnten die Frosch-Herkunft nicht ausmachen. Die Tests kosten etwa 120 Euro pro Tier und sollen von der Naturschutzbehörde bezahlt werden. Zuvor hatte der "General-Anzeiger" über den Vorfall berichtet. (dpa; uvo)
