Wann und wie werden sie eingesetzt?
Gesundheitslexikon: Katheter
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Katheter: Hilfsmittel zur Diagnose und Therapie
Ein Katheter ist ein feiner Schlauch, der in Hohlorgane wie Harnblase, Magen, Darm, Herz oder Gefäße eingeführt wird. Über ihn erfolgt die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen.
Welche Arten von Kathetern gibt es?
Der innere Hohlraum eines Katheters nennt sich „Lumen“. Bei Blasen- und peripheren Venenkathetern handelt es sich um „Einlumen-“ oder „Monolumenkatheter“. Bei koronaren Herzerkrankungen werden Katheter mit mehreren nebeneinanderliegenden Hohlräumen („Mehrlumenkatheter“) verwendet. Über die darin verlaufenden Schläuche können gleichzeitig Flüssigkeiten eingeleitet und Instrumente vorgeschoben werden.
Wo werden Katheter eingesetzt?
Blasenkatheter dienen zur Diagnose und Behandlung urologischer Probleme. Bei aufgestautem Urin wird dieser über einen Einmalkatheter in der Blase zum Ablaufen gebracht. Ist die Harnröhre durch einen Tumor oder durch Prostatavergrößerung dauerhaft eingeengt, wird der Urin über einen Dauerkatheter abgeleitet. Bei langen Operationen und Intensivpatienten verfährt man ebenso. Hier wird der Katheter durch die Haut am Unterleib direkt in die Blase eingeschoben. Fließt der Harn aus der Niere, zum Beispiel durch Druck eines Tumors auf einen Harnleiter, nicht in die Blase ab, wird ein spezieller „Double-J-Katheter“ verwendet. Dieser liegt zwischen Niere und Blase im Harnleiter und hält ihn offen.
Katheter kommen außerdem als Venenzugang, meist am Arm, zum Einsatz: Dabei wird ein sehr feiner Schlauch über eine Nadel in das Blutgefäß geschoben, der die Zufuhr von Flüssigkeit oder Medikamenten ( Infusionen) ermöglicht. Venenkatheter werden auch in herznahen Venen eingesetzt. Darüber kann der Patient mit künstlicher Ernährung und Medikamenten versorgt werden. Das Einführen des Katheterschlauchs wird über EKG und Röntgenbild kontrolliert.
Bei einer koronaren Herzkrankheit, meist einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels infolge verengter Herzkranzgefäße, erfolgen Diagnose und Behandlung über einen speziellen Katheter. Dieser wird über eine Leistenarterie in den Körper eingeführt und zum Herz hin weiterbewegt. Er besteht aus mehreren Schläuchen, über die der Arzt Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße einleiten kann. Somit werden Engstellen oder vollständige Verschlüsse der Blutgefäße auf dem Röntgenbild sichtbar.
Bei einer Periduralanästhesie wird über eine feine Nadel ein Katheterschlauch in den Bereich um den Wirbelsäulenkanal eingelegt. Über diesen erfolgt eine örtliche Betäubung, die Schmerzübertragungen in den Rückenmarksnerven verhindert. Das Verfahren wird bei Entbindungen oder als Therapie bei chronischen Schmerzen angewandt.
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Risiken von Kathetern
Das Einführen von Kathetern erfordert vom Klinikpersonal eine absolut keimfreie Handhabung. Hygienevorschriften sind unbedingt einzuhalten, damit keine Infektionen entstehen. Besonders bei längerer Verweildauer im Organ können sich am Katheter jedoch Bakterien ausbreiten. Allergische Reaktionen auf einen Katheter sind heute durch hochwertige Materialien und strenge Herstellungsauflagen jedoch sehr selten.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.