Hilfe für den KörperGesundheitslexikon: Interferon

Interferon
deutsche presse agentur

Interferone, kurz "IFN", können vom Körper selbst oder synthetisch hergestellt werden und helfen dem Körper bei der Genesung von Erkrankungen und Infektionen. Betroffene Zellen werden bei der Genesung unterstützt, indem das Immunsystem aktiviert wird. Diese Wirkung wird vor allem in der Therapie von Krankheiten wie Hepatitis D, Tumoren oder Multipler Sklerose genutzt.

Was sind Interferone?

Interferone werden allgemein als körpereigene Proteine beschrieben. Der Körper produziert sie in Fällen von Virusinfektionen oder Erkrankungen neoplastischer Art. Letzteres sind beispielsweise Krankheiten mit unkontrolliertem Zellwachstum. Außerdem werden synthetisch hergestellte Interferone für die Behandlung verschiedener Erkrankungen angewendet. Im Körper bilden unterschiedliche Zellen Interferone, abhängig von der Erkrankung. In ihrer Wirkungsweise verhindern die von und in den Zellen gebildeten Interferone die Verbreitung schädlicher Viren. Zudem stimulieren sie das Immunsystem und begünstigen folglich die körpereigene Bekämpfung der Erkrankungen. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass Nebenwirkungen entstehen. Bei Krankheitsbildern wie einer Grippe sind Interferone u. a. für den Ausbruch von Fieber verantwortlich.

Welche Typen von Interferonen gibt es?

Es wird zwischen drei unterschiedlichen Typen von Interferonen unterschieden. Sie werden von verschiedenen Zelltypen produziert oder, je nach Behandlungsziel, auch synthetisch hergestellt. Sie unterscheiden sich wesentlich in ihren chemischen Zusammensetzungen. Das "Alpha-Interferon" wird zumeist durch die Zellart der "Monozyten" produziert, das "Beta-Interferon" dagegen oft in Zellen des Bindegewebes. Die dritte Art, die "Gamma-Interferone", wird von unterschiedlichen Zellarten generiert. Neben den zu den "Lymphozyten" gehörenden, sogenannten "NK-Zellen" sind darüber hinaus unterschiedliche Arten der "T-Zellen" für die Produktion der Gamma-Interferone verantwortlich. Abhängig von der Infektion beziehungsweise Erkrankung werden die entsprechenden Interferonarten vom Körper aktiviert.

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Bedeutung von Interferonen in der Therapie

Aufgrund ihrer Wirkung, das Immunsystem zu aktivieren, gibt es für gentechnisch hergestellte Interferone unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten bei der Behandlung erkrankter Menschen. So werden Alpha-Interferone oftmals bei Hepatitis- oder Tumortherapien eingesetzt. Heutzutage vermehrt gegen Hepatitis D verwendet, wurde es früher regelmäßig auch in der Behandlung von Hepatitis C eingesetzt. Dies ist heutzutage nur noch selten der Fall. Beta-Interferone unterstützen beispielsweise die Behandlung von Multipler Sklerose. Die mit diesem Krankheitsbild einhergehenden Schübe aufgrund von Nervenstörungen sollen durch das Interferon möglichst blockiert werden. Weitere Behandlungsbereiche können Lymphome und maligne, also bösartige Melanome sein. Die Varianten Alpha und Beta werden mittels Injektionen zyklisch gespritzt. Die Gamma-Interferone werden vor allem bei Osteopetrose eingesetzt.

Nebenwirkungen

Aufgrund der immunstimulierenden Wirkung gehen Interferonbehandlungen leider zumeist mit starken Nebenwirkungen einher. Infrage kommen neben Fieber, Müdigkeit und Gelenkschmerzen auch die Psyche betreffende Auswirkungen. Schlafstörungen, gesteigert aggressives Verhalten und Depressionen können die Folgen einer Interferonbehandlung sein. Die beschriebenen Nebenwirkungen betreffen besonders die Typen Alpha und Beta. Sie kommen bei beiden Behandlungsmethoden in ähnlicher Art und Weise vor. Die Stärke der Nebenwirkungen ist oft der Grund für den Abbruch von Interferonbehandlungen. Auch hier stehen besonders die Behandlungsarten nach Alpha und Beta im Fokus.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.