Guillain-Barré-Syndrom lähmte sie

Gemma (24) saß ein Jahr im Rollstuhl - weil sie eine Straßenkatze streichelte

Was für ein Urlaubs-Albtraum: Ein Jahr lang war Gemma Birch (24) gelähmt, nachdem sie im Portugal-Urlaub eine Straßenkatze gestreichelt hatte. Ursache war eine Campylobacter-Infektion, die zum Guillain-Barré-Syndrom führte. Im Video zeigen wir Gemmas Geschichte.

Die meisten Haustiere tragen Campylobacter-Bakterien in sich

Aber wie konnte das passieren? Campylobacter-Bakterien landen auch bei uns schnell im Haushalt. Vor allem rohes Hühnerfleisch ist oft mit Keimen und Bakterien infiziert - darunter auch Campylobacter. Wie einer Campylobacter-Infektion vorgebeugt werden kann, zeigen wir hier.

Campylobacter ist ein Bakterium, das bei gesunden Tieren im Darm vorkommt und in der Regel nicht krank macht. Im Gegensatz zu Tieren kommt es in der Darmflora von Menschen allerdings normalerweise nicht vor. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind Infektionen bei Menschen überwiegend lebensmittelbedingt. Bei einer Campylobacter-Infektion entsteht das Gift Enteroxin, das Durchfall auslöst.

Die häufigsten Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und -krämpfe, Fieber und Mattigkeit. Die Erkrankung dauert in der Regel bis zu einer Woche, mitunter auch länger. Seltene Folgeerkrankungen einer Campylobacter-Infektion können reaktive Arthritis und das Guillain-Barré-Syndrom sein, so das RKI.

Bakterien-Infektionen durch Hunde und Katzen sind möglich

Bekannt ist auch, dass Hunde und Katzen den Durchfallerreger Campylobacter jejuni übertragen können, der wie im Fall von Gemma Birch die Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom auslösen kann.

Laut einer kanadischen Studie, die im Fachblatt "Canadian Medical Association Journal" veröffentlicht wurde, können Vierbeiner Parasiten, Pilze oder multiresistente Keime auf ihre Halter übertragen. Die Erreger werden durch Bisse und Kratzer weitergegeben, aber auch wenn sich Menschen von Tieren über das Gesicht lecken lassen.

Trotz ihrer Erkrankung ist Gemmas Liebe zu Katzen ungebrochen. Nur bei Straßenkatzen will die Britin in Zukunft vorsichtiger sein: "So sehr ich sie auch liebe, ich könnte keine Straßenkatzen mehr anfassen."

Gemma will nach diesem Schicksalsschlag auf die Infektions-Gefahr aufmerksam machen. Eine wichtige Maßnahme, um nicht das gleiche Schicksal zu ereilen, ist richtiges und regelmäßiges Händewaschen. Die wichtigsten Regeln dabei stellen wir hier vor.