Gynäkologin gibt Rat
Britin hat Gebärmutterhalskrebs statt Chlamydien: Bei diesen Symptomen sollten Sie sofort zum Arzt

Was für eine schreckliche Fehldiagnose: Die Britin Karen Hobbs (33) hoffte auf Chlamydien, doch die Diagnose lautete Krebs! Bei welchen Symptomen Sie sofort zum Arzt sollten und was die Krankheit Gebärmutterhalskrebs so tückisch macht, erklärt Dr. Judith Bildau.
Karen Hobbs hoffte zunächst auf Chlamydien
„Ich hatte keine Schmerzen und habe mich auch nicht unwohl gefühlt“, erinnert sich die britische Comedienne Karen Hobbs laut The Sun. Doch sicherheitshalber ließ sie die schwache Zwischenblutung von ihrem Gynäkologen untersuchen, vermutete selbst, dass vielleicht die sexuell übertragbare Krankheit Chlamydien Ursache des blutigen Ausflusses nach dem Sex sein könnten.
Doch als ihr Arzt nach einer Untersuchung lieber das Ergebnis der Gewebe-Biopsie abwarten wollte, schwante ihr Böses. „Ich wollte, dass er einfach sagt, dass es Krebs ist. Ich wollte es wissen“, sagt die heute 33-Jährige über ihre zurückliegende Krebserkrankung. Das Ergebnis bestätigte ihre Vorahnung: Mit nur 24 Jahren ist Karen Hobbs an Gebärmutterhalskrebs erkrankt.
Doch gibt es Warnsignale für Gebärmutterhalskrebs, auf die jede Frau achten sollte?
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Wie deute ich Krebs-Symptome richtig?
„Zunächst ist der Gebärmutterhalskrebs, wie viele andere Krebsarten, meist symptomlos“, erklärt Gynäkologin Dr. Judith Bildau auf Nachfrage von RTL. Und auch dass so junge Frauen wie Karen Hobbs mit Mitte 20 daran erkranken, sei „sehr, sehr selten“.
Erst ein fortgeschrittenes Zellwachstum verursacht in der Regel Symptome, die Patientinnen dann auch auffallen. „Das können vaginale Blutungen, ein Fremdkörpergefühl in der Scheide oder auch Schmerzen beim Sex sein“, so Dr. Bildau. Doch diese Symptome müssen nicht unbedingt durch Krebszellen ausgelöst werden.
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Ob ein blutiger Ausfluss, wie bei der britischen Comedienne, auf Krebs hindeute, hänge auch mit dem Alter der Frau zusammen. „Ausfluss oder leichte Blutungen kommen relativ häufig vor und sind gerade bei jungen Frauen meist völlig harmlos“, erklärt die Gynäkologin. „Etwas anders sieht es bei Frauen nach der Menopause aus. Kommt es da zu einem blutigen Ausfluss oder gar vaginalen Blutungen, sollte das immer gynäkologisch abgeklärt werden.“
Für alle Frauen sei wichtig: Sollten solche Beschwerden häufiger vorkommen, ist eine Kontrolle beim Arzt ratsam. Das gelte auch, wenn sich eine Frau generell unsicher mit Beschwerden oder möglichen Symptomen fühle.
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Wie Sie sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen können
Der Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs ist eine HPV-Infektion. „Vor allem mit den Virustypen 16 und 18“, erklärt Dr. Judith Bildau. „Deshalb ist eine Impfung die beste Prävention, die eine Frau machen kann.“
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Aber auch die regelmäßigen Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Gynäkologen sind wichtig – auch nach einer HPV-Impfung.
Die Heilungschancen für Gebärmutterhalskrebs stehen laut Dr. Bildau gut, wenn der Krebs früh erkannt wird. So auch bei der Britin Karen Hobbs, die heute öffentlich von ihrer Krebserkrankung spricht, um anderen Frauen Mut zu machen, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.