Schlechte Nachrichten für alle Bahnkunden!

GDL-Chef Weselsky: "Der Streik geht weiter"

Trotz eines verbesserten Angebots von Seiten der Deutschen Bahn geht der Bahn-Streik weiter. Das bestätigt der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), Claus Weselsky, auf RTL-Anfrage. Ob der Streik wie geplant bis kommenden Dienstag geht, ließ er offen. Im Gespräch mit RTL-Reporter Ulrich Klose zeigt sich Weselsky wenig kompromissbereit: „Das Angebot kann kein Mensch so annehmen!“ Außerdem wolle die Bahn nur an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn der Streik beendet werde.

Was heißt das für Bahnkunden?

Sollte es in dem Tarifkonflikt weiter keine Bewegung geben, müssen sich Bahnkunden bis kommende Woche Dienstag auf weitgehende Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn einstellen.

Der Konzern hatte angekündigt, rund jeden vierten Fernverkehrszug fahren zu lassen. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollen rund 40 Prozent des üblichen Angebots bereitstehen. Im Güterverkehr wird bereits seit Mittwochnachmittag gestreikt. Die GDL plant den bisher längsten Arbeitskampf im laufenden Tarifkonflikt.

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Was wurde gefordert?

Die Deutsche Bahn hat im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot vorgelegt. Es beinhalte eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten, wie am Mittwoch aus Bahnkreisen verlautete. Bislang hatte die Bahn eine Laufzeit von 40 Monaten angeboten und die Höhe der Prämie nicht beziffert.

Das Angebot sei der GDL schriftlich unterbreitet worden, hieß es. Kurz zuvor hatte im Güterverkehr der dritte Streik der laufenden Tarifrunde begonnen.

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Die Corona-Prämie

Schon vor der vorigen Streikrunde in der vergangenen Woche hatte die bundeseigene Bahn eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt und damit gehofft, den damaligen Arbeitskampf noch abwenden zu können. GDL-Chef Claus Weselsky hatte den Vorstoß aber kurz darauf abgelehnt und unter anderem kritisiert, dass die Bahn keine konkrete Zahl genannt habe. Die nun angebotenen 600 Euro Prämie entsprechen der Forderung der Gewerkschaft.

Die Tariflaufzeit

Bei der Laufzeit eines Tarifvertrags will die GDL allerdings 29 Monate erreichen. Außerdem will sie, dass die erste Tarifstufe von 1,7 Prozent noch im laufenden Jahr gezahlt wird.

Im Gespräch mit RTL-Reporter Ulrich Klose erklärte GDL-Chef zum aktuellen Angebot der Bahn, es sei das beste Angebot dieser Tarifrunde. Für akzeptabel hält er es trotzdem nicht: „Wir wollen keine Nullrunde 2021“, erklärte Weselsky, der eine Tariferhöhung noch in diesem Jahr damit als Pflichtziel der Verhandlungen bestätigt.

Der aktuelle Streik

Die Gewerkschaft hatte am Mittwochnachmittag mit dem Streik im Güterverkehr begonnen. Am Donnerstagmorgen um 2.00 Uhr soll der Arbeitskampf auf den Personenverkehr ausgeweitet werden. Insgesamt mehr als fünf Tage soll der Streik dieses Mal dauern. Ob die Bahn mit dem erneuten Vorstoß den Arbeitskampf noch verhindern kann, war zunächst offen. (dpa)