Wie bei Justin Bieber
"Fühlt sich wie Feuer an!" Vanessa (27) wird Gürtelrose-Schmerzen niemals vergessen
Plötzlich konnte Justin Bieber eine Geschichtshälfte nicht mehr bewegen. Für viele Fans war das Video, in dem er seine Erkrankung erstmals öffentlich machte, absolut erschreckend. Ausgelöst wurde seine Lähmung durch das Gürtelrose-Virus. Knapp 300.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland daran. Auch Vanessa Vukovic: Sie litt 2021 an der Krankheit und hatte Schmerzen, die sie wohl niemals vergessen wird. „Es fühlt sich wie Feuer an“, schildert die junge Frau. Die ganze Leidensgeschichte der 27-Jährigen zeigt Ihnen Sarah Thömmes im Video. Auf welche Gürtelrose-Symptome Sie unbedingt achten müssen, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht im RTL-Interview.
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Gürtelrose: „Höllische Schmerzen“ – Arzt erklärt heimtückische Erkrankung
„Tatsächlich haben Patienten höllische Schmerzen und wenn man ganz viel Pech hat, dann bleiben die Schmerzen für eine relativ lange Zeit“ erklärt Dr. Christoph Specht. „Dies gilt es unbedingt zu vermeiden“, betont der Arzt. Doch kann man sich mit dem Gürtelrose-Virus eigentlich nur anstecken, wenn man Windpocken hatte? Und wie ist es mit Geimpften?
„Geimpfte können die Krankheit auch bekommen. Das Virus ist immer dasselbe Windpockenvirus! Die Windpocken sind so ansteckend, dass wir sie eigentlich alle schon gehabt haben, oder dagegen geimpft sind“, erklärt Specht. Das Virus würde daher im Körper bleiben und dann aktiviert, wenn das Immunsystem gerade geschwächt sei. Dann kommt es laut des Arztes plötzlich aus dem Körper hervor.
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Gürtelrose: „Bei Justin Bieber hat man Erkrankung gut erkannt und entsprechend behandelt“
Wie der Mediziner weiter erklärt, startet die Gürtelrose mit kleinen Bläschen und könne sich überall entwickeln. Im Gesicht sei die Virus-Erkrankung aber besonders gefährlich. Im Fall von Justin Bieber sei das Ohr betroffen und daher auch eine Gesichtshälfte in Mitleidenschaft gezogen worden. „Hier können auch Gleichgewichtsprobleme dazu kommen. Umso wichtiger, die Krankheit schnell zu erkennen. Bei Justin Bieber hat man es dann gut erkannt und entsprechend behandelt“, so der Arzt.
Ihre Erfahrung ist gefragt: Hatten Sie schon einmal mit dem Gürtelrose-Virus zu tun?
Gürtelrose: Behandlung mit Medikamenten möglich, doch bei Symptomen schnell zum Arzt
Zur Behandlung würden in der Regel Antivirale-Medikamente eingesetzt, um das Virus zu bekämpfen. „Doch man muss sehr schnell reagieren, sonst kann es zu diesem sogenannten Post-Zoster-Syndrom nach einer Gürtelrose kommen und das ist sehr schmerzhaft“, betont der Mediziner.
Doch wann müssen wir ganz schnell zum Arzt? Hellhörig werden sollten Patienten laut Dr. Specht bei folgenden Symptomen: „Typischerweise haben Gürtelrose-Patienten an den Hautarealen am Oberkörper, zum Beispiel an den Rippen oder im Gesicht sowie am Auge Hautveränderungen“, erklärt Specht. Häufig würde man die kleinen Bläschen erst einmal für einen Pickel halten, jedoch würde es sich ganz anders anfühlen.
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Gürtelrose: STIKO empfiehlt Impfung ab 60 Jahren
„Es entstehen kleine wässrige Bläschen, die richtig schmerzhaft sind. Wenn jemand den Verdacht hat, dass mehr dahinterstecken könnte, bitte lieber einmal mehr zum Arzt gehen als zu spät“, appelliert der Mediziner.
Denn insbesondere bei der Gürtelrose-Erkrankung sei eine frühe Behandlung sehr wichtig. Und was ist mit der Impfung? Der Allgemeinmediziner schließt sich der STIKO an, die eine Impfung ab 60 Jahren empfiehlt. Bei der Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) handelt es sich um einen Totimpfstoff, der zur Verhinderung von Gürtelrose und länger anhaltenden Nervenschmerzen (postherpetischer Neuralgie) beiträgt. (sli/mjä)