Umerziehung oder sinnvolle CO2-Aktion?
Fritten-Krieg bei Twitter! Zwei Ikea-Filialen schmeißen Pommes raus

Frittieren oder nur in heißem Wasser garen? Bei Kartoffeln führt das zu sehr verschiedenen Geschmacksrichtungen - an denen sich aktuell die Geister scheiden. Denn beim Frittieren kommt es zur sogenannten Maillard-Reaktion, die Pommes frites den charakteristischen Geschmack verleiht. Und Salzkartoffeln sind eben Salzkartoffeln. Aber wenn es um die CO₂-Bilanz geht, hat das Kochen in Salzwasser die Nase vorn, glaubt man jedenfalls bei Ikea. Und das wiederum bringt jetzt Twitter zum Kochen.
Ikea-Filialen: „Wir verzichten bewusst auf Pommes“
Frittieren ist schlecht fürs Klima! Daher entschlossen sich jetzt die Ikea-Einrichtungshäuser in Würzburg und Bremerhaven, in ihren Restaurants die Pommes frites gegen ordinäre Salzkartoffeln auszutauschen. „Eine Portion Pommes frites verursacht in der Verarbeitung und Zubereitung über viermal so viel CO₂ wie eine Portion Salzkartoffeln“, wird auf einem Aushang in Würzburg vorgerechnet. Nachgerechnet haben wir das jetzt nicht – aber für Ikea ist an dieser Stelle klar: „Wir verzichten bewusst auf Pommes.“
Lese-Tipp: Klima-Killer Beton – in Schweden baut man auf Holz
Ikea möchte Kunden und Kundinnen nicht belehren
Vor allen in dem sozialen Netzwerk Twitter ist das für manche ein Riesen-Skandal. Hier werde laut einiger User versucht, Menschen umzuerziehen. Ikea selbst liegt es nach eigener Aussage fern, „Kundinnen und Kunden zu belehren“. Denn es gehe nicht darum, das Lebensmittelangebot einzuschränken, sondern es um viele gesündere und umweltbewusstere Optionen zu ergänzen, sagt Ikea-Pressesprecherin Claudia Seibert auf RTL-Nachfrage. Grundsätzlich entwickele sich das Speisenangebot und Lebensmittelangebote kontinuierlich weiter. „Dabei richten wir uns nach dem, was sich unsere Kundinnen und Kunden wünschen.“
Lese-Tipp: Nicht Gas oder Holzkohle – DAS ist der wahre Klimasünder beim Grillen!
Frittieren ist gut für das Klima
Und das bedeutet ganz konkret: Derzeit gibt es bei Ikea "keine Pläne, Pommes frites aus dem Sortiment zu nehmen." Das ist vielleicht auch besser so, denn wenn es nach einer britischen Studie aus dem Jahr 2017 geht, hilft Frittieren dem Klima sogar. Denn der Dunst, der beim Frittieren in die Luft gelangt, könnte dafür sorgen, dass sich mehr Wolken formen und die Erderwärmung so verlangsamt wird, berichteten Wissenschaftler um Atmosphären-Forscher Christian Pfrang damals in Nature Communications - weil Wolken eben eher für ein kühleres Klima sorgen.
Lese-Tipp: Jeder Klo-Gang gut fürs Klima – Kot-Bakterien, die Retter in der Klima-Krise?