Opfer floh vor Krieg nach Deutschland

Ukrainerin angegriffen: Gericht verurteilt Hotelschiff-Vergewaltiger zu Haftstrafen

Für die zweifache Vergewaltigung einer geflüchteten Ukrainerin hat das Landgericht Düsseldorf Haftstrafen verhängt. Ein 27-Jähriger muss demnach für vier Jahre hinter Gitter, ein 38-Jähriger wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Die beiden Angeklagten haben die 18-Jährige am 6. März nach Überzeugung des Gerichts auf einem am Rheinufer festgemachten Hotelschiff nacheinander vergewaltigt.

Richter: "Alles spricht für die Glaubwürdigkeit des Opfers"

Das Hotelschiff Oscar Wilde, das als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt wird, liegt am Rheinufer. Auf einem Schiff ist eine junge Frau vergewaltigt worden. Zwei Verdächtige seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen auf Anfrage. Die Tat habe sich bereits am 6. März ereignet.
Auf einem Hotelschiff wie diesem (Symbolfoto) waren nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine einige der ersten eingetroffenen Flüchtlinge untergebracht worden.
rp sb axs, picture alliance/dpa, Roberto Pfeil

Die beiden Studenten waren - wie die junge Frau - aus der der Ukraine geflohen und auf dem Schiff untergebracht. Die 18-jährige Ukrainerin musste im Prozess nicht aussagen. Zwei Gutachter hatten die junge Frau als traumatisiert und nicht vernehmungsfähig eingestuft.

Der jüngere Angeklagte schlug bei der Urteilsverkündung entsetzt die Hände vors Gesicht und schüttelte ungläubig den Kopf. Der Ältere dagegen zeigte kaum eine Regung.

Die Richter stützten ihre Entscheidung auf beim Opfer gefundene DNA-Spuren der Angeklagten und auf die Aussagen der jungen Frau beim Ermittlungsrichter, sowie gegenüber einer Gutachterin. „Alles spricht für ihre Glaubwürdigkeit, es gab keine Hinweise auf eine Falschbeschuldigung“, sagte der Vorsitzende Richter.

Verteidiger der Täter wollen Urteil anfechten.

Die Verteidiger hatten dagegen erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit der 18-Jährigen geltend gemacht und Freisprüche gefordert. Sie wollen das Urteil nun anfechten.

Der 27-jährige Student hatte behauptet, der Sex mit der 18-Jährigen sei einvernehmlich gewesen. Der 38-jährige Mitangeklagte hatte ausgesagt, die 18-Jährige habe ihn schon Stunden vor der vermeintlichen Tat geküsst. (dpa/uvo)