"Als wäre einem die ganze Zeit etwas Schreckliches passiert, obwohl das gar nicht der Fall ist"
Für mehr Lebensqualität: Andreas spricht offen über seine Depression
Sie ist immer noch ein Tabuthema, obwohl sie das längst nicht mehr sein sollte: Die Depression.
Von außen ist die Erkrankung oft gar nicht zu erkennen, innen drin haben Betroffene aber stark zu kämpfen. Auch Andreas ist erkrankt. Der Frankfurter Uniprofessor hat, neben der Therapie und Medikamenteneinnahme, verschiedene Wege gefunden, um mit seiner Depression umzugehen. Wie ihm dabei auch seine Wohngemeinschaft hilft, das sehen Sie im Video.
Gedämpfte Gefühle
Andreas ist erfolgreich: Mit nur 28 Jahren beginnt er seine Professur an der Goethe Universität in Frankfurt. Doch wo sein Umfeld stolz auf ihn ist, empfindet er anders: „Mit Depression ist man… eigentlich hat man nie dieses Zufriedenheitsgefühl. Man hat nie dieses: ‘Ich bin genug Gefühl’ oder das, was ich getan hab, ist genug. Man hat nicht diese ‘Ich bin stolz auf mich’.“
Und damit ist er nicht alleine: Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens zumindest einmal eine schwere, behandlungsbedürftige Depression zu entwickeln, liegt derzeit bei 16 bis 20 Prozent. Trotzdem fällt es vielen Betroffenen schwer über ihren Zustand zu sprechen.
Sein Weg zu mehr Lebensqualität: Offenheit
Andreas hat es geschafft sich gegenüber seinem Umfeld zu öffnen – kommuniziert auch auf der Arbeti, dass er an einer Depression leidet, Therapie macht und Medikamente nimmt. „Ich glaube wirklich, dass diese offene Kommunikation offen über Gefühle sprechen, offen über Depression, über mentale Gesundheit sprechen, dass das sehr, sehr viel Lebensqualität bei vielen Menschen bewirken kann“, erklärt er.
Informations- und Hilfsangebote für Menschen mit Depression
Bitte beachten Sie, dass im Fall einer Erkrankung oder des Verdachts auf eine Depression das Gespräch mit einem Arzt oder Psychotherapeuten unverzichtbar ist. Wichtige Anlaufstellen finden Sie unter www.deutsche-depressionshilfe.de.
In Notfällen, zum Beispiel bei drängenden und konkreten Suizidgedanken wenden Sie sich bitte an die nächste psychiatrische Klinik oder wählen Sie den Notruf unter der Telefonnummer 112.
Haben Sie Fragen zur Erkrankung Depression und zu Anlaufstellen in Ihrer Nähe? Wenden Sie sich an das Info-Telefon der deutschen Depressionshilfe unter der Telefonnummer: 0800 / 33 44 533.