Im Einsatz nach der Hafenpark-Party in Frankfurt
Sport-Botschafter werben für Corona-Regeln
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Politiker in Hessen waren nach Corona-Party entsetzt
Die Bilder aus dem Hafenpark im Frankfurter Ostend gingen durch ganz Deutschland: Hunderte Jugendliche haben nachts gefeiert und Alkohol getrunken: Ohne Masken, ohne Abstand. Die Polizei war überfordert und konnte die Party-Meute nicht auseinander treiben. Schnell wurde der Ruf nach Konsequenzen laut. Frankfurts Polizeipräsident Bereswill war kurz darauf mit dem Sicherheitsdezernenten Frank und Oberbürgermeister Feldmann zu einem Krisentreffen zusammen gekommen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann schlägt "Botschafter"-Einsätze vor
Die Kommunalpolitiker wollten unbedingt Bilder vermeiden, wie sie im Corona-Sommer 2020 auf dem Opernplatz entstanden sind. Damals eskalierten Feierlichkeiten mit vielen jungen Leuten in gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei.
In einer „Corona-Hotspot-Konferenz“ wurde das Botschafter-Konzept entwickelt. „Es ist wichtig, dass wir jetzt jeden Einzelnen erreichen“, sagte am 8. März 2021 Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU). Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) zeigte Verständnis dafür, dass Jugendliche feiern wollen und die „Schnauze voll“ hätten von den Corona-Maßnahmen. Daher wollte man sie besser und auf Augenhöhe ansprechen, als sie mit Polizisten zu verfolgen und mit Strafen zu überziehen.
VIDEO-TIPP: Konsequenzen nach illegaler Hafenpark-Party
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Unterwegs im Hafenpark: Im Einsatz für Masken und gegen Alkohol
Als „Botschafter“ sind nun an den Wochenenden rund 20 Übungsleiter der Sportjugend Frankfurt in Zweierteamsunterwegs. Sie mischen sich unter die Jugendlichen und sensibilisieren sie für die Corona-Regeln. Ziel ist es, den Hafenpark zu „befrieden“, sagt die Vorsitzende der Sportjugend, Petra Preßler.
Man habe es im Hafenpark im Ostend neben der Europäischen Zentralbank mit drei Gruppen zu tun: Junge Menschen, die Sport treiben wollten, Partygänger und Jugendliche, die auf Krawall aus seien. Die Botschafter sollen sie dazu bringen, Masken zu tragen, Abstand zu halten und keinen Alkohol zu trinken.
„Das funktioniert nur auf Augenhöhe“, sagt Preßler, „nicht mit erhobenem Zeigefinger“. Beim Testlauf hatten die Botschafter alle Hände voll zu tun, aber keinen Stress. „Die Leute haben Verständnis für die Maßnahmen, wenn man sie richtig kommuniziert.“
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Demnächst sollen Jugendliche vor Ort auch Trainingsangebote nutzen können – Corona-konform auf Abstand. So gibt es dann mit Kickboxen einen Ausgleich für die verschlossenen Sportvereine und ein Ventil für die Energie junger Menschen.
Im Video der RTL Hessen-Reporter Lisa Uriel und Benjamin Holler berichten die „Corona-Botschafter“ Michael Schrimpf und Mustafa Kurnaz von ihrem Einsatz und dem Feedback der Teenager auf ihre ehrenamtliche Arbeit.