"Er hat einen guten Job gemacht" vs. "Lächerlich"

Vettel verteidigt Masi, Stroll schimpft auf den Rennleiter

HANDOUT - 10.02.2022, Großbritannien, Gaydon: Dieses am 10.02.2022 vom Aston Martin Aramco Cognizant Formula One· Team zur Verfügung getellte Foto zeigt Sebastian Vettel (l) und Lance Stroll (r) bei der Vorstelltung des neuen AMR22 vom Aston Martin Aramco Cognizant Formula One· Team. Foto: ---/Aston Martin Aramco Cognizant Formula One· Team/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Sebastian Vettel und Lance Stroll.
axs, dpa, ---

Das umstrittene und hoch kontroverse Formel-1-Saisonfinale 2021 hallt weiter nach. Erstmals äußerten sich auch die beiden Aston-Martin-Piloten zur Diskussion um Rennleiter Michael Masi, der weiter unter Druck steht. Die Position der beiden Fahrer unterscheidet sich teils stark.

Vettel: Masi hat guten Job gemacht

Am Rande der Präsentation des neuen AMR22 sprachen Sebastian Vettel und Teamkollege Lance Stroll über die letzten Minuten des Formel-1-Finales in Abu Dhabi.

Die Entscheidung von Rennleiter Michael Masi, nur die fünf Renner zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen zum Rückrunden vorbeiziehen zu lassen, löste heftige Diskussionen aus. Der Australier ermöglichte so erst die furiose Finalrunde Max Verstappens. Lewis Hamiltonv erlor seine F1-Krone. Mercedes scheiterte mit Protest und Berufung, zog dann vor einer weiteren Eskalationsstufe zurück. Dennoch machte das Team klar, dass man extrem unzufrieden sei und zukünftig Klarheit brauche. Medienberichten zufolge forderten die Silberpfeile, dass Masi als Konsequenz sein Amt aufgeben solle.

Sebastian Vettel teilt die Kritik an den Entscheidungen am Rennende teilweise. „Ich war auch im Rennen und habe mich gefragt, warum die Überrundeten nicht früher losfahren durften, um das Rennen wieder zu starten. Aber ich denke so sind die Regeln und das Protokoll. Wichtig für die Zukunft ist, dass wir Klarheit schaffen."

Es seien zwei Interessen aufeinander geprallt. Zum einen der Sport, zum anderen die Show. „Mir ist die Show nicht so wichtig weil ich es als Sport betrachte und aus Wettkampfsicht“, sagte der viermalige Weltmeister. „Der Hauptpunkt ist: Wir sollten uns auf den Sport und nicht auf die Show konzentrieren“, so Vettel weiter.

Trotzdem stellte sich der 34-Jährige hinter Masi. „Es ist natürlich nicht einfach als Schiedsrichter oder in Michaels Schuhen zu stecken. Aber er hat einen großartigen Job gemacht, vor allem als Nachfolger von Charlie Whiting, der so plötzlich verstorben ist.“ Masi hatte 2019 nach dem Tod von dem langjährigen Rennleiter Whiting dessen Posten übernommen.

„Ich weiß nicht wie es mit ihm weitergeht, aber ich hoffe, er wird hier weiter dabei sein, weil ich denke, dass er alles in allem einer sehr guten Job gemacht hat.“

Deutlicher in der Kritik wurde Teamkollege Stroll. "Meiner Meinung war es lächerlich, dass wir nicht so wieder das Rennen aufnahmen, wie wir hätten sollen. Man kann die Regeln nicht mitten im Rennen ändern und der Hälfte der Autos sagen, sie dürfen überholen“, teilte der Kanadier aus.

„Das wurde noch nie gemacht. ich denke es ist wichtig, dass die Regeln konsistent bleiben“, so Stroll weiter. "Ich verstehe, dass es großartig ist, wenn man das Rennen wieder aufnimmt, denn jeder will auf der letzten Runde ein direktes Duell um die WM erleben, aber wir können nicht einfach deshalb die Regeln neu erfinden. Sie müssen in Stein gemeißelt sein."

Harte Vorwürfe in Richtung Masi. Während von dem 44-Jährigen seit Wochen nichts zu hören ist, ist inzwischen der Funkverkehr aufgetaucht, was zu neuem Ärger für ihn führte.

Ergebnisse der FIA-Untersuchung kurz vor Saisonstart

Der Weltverband FIA will am kommenden Montag die Ergebnisse seiner Abu-Dhabi-Ermittlungen der F1-Kommission, und damit auch den zehn Teams, präsentieren.

Die Akte Abu Dhabi – sie bleibt spannend. Offiziell machen will die FIA ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen übrigens erst kurz vor dem Start in die neue Saison. Am 18. März in Bahrain. (msc)