Nach Safety-Car-Auslegung in Abu Dhabi
Formel 1 vor Rennleiter-Revolution - Masi droht das Aus

Das Finale der Formel-1-Saison 2021 war das vielleicht denkwürdigste in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse: Nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung entschied Max Verstappen den Kampf um die WM-Krone gegen Lewis Hamilton quasi in letzter Sekunde für sich. Nun zieht die F1 offenbar weitreichende Konsequenzen – im Mittelpunkt: Michael Masi.
"Serie von Fehlern"
Um eine Wiederholung des viel diskutierten Geschehens beim Formel-1-Finale 2021 in Abu Dhabi zu verhindern, plant die Formel 1 offenbar eine Umstrukturierung des Renn-Managements. Das berichtet die britische "BBC". FIA-Rennleiter Masi könnte demnach der scharfen Kritik der letzten Wochen zum Opfer fallen.
Dem Bericht zufolge herrscht in der Szene die Meinung vor, Masi habe bei der Umsetzung der Regeln nicht korrekt gehandelt.
Vor allem das Hin und Her um die Safety-Car-Phase, die Verstappen letztlich den Titelgewinn ermöglichte, wirft ein schlechtes Bild auf den Australier. "Insider sprechen von einer Serie an Fehlern", heißt es.
VAR-Modell wie beim Fußball?
Laut "BBC" soll die Rennleitung daher künftig auf mehrere Schultern verteilt werden soll. Angeblich sollen Regelhüter eingeführt werden, die strittige Situation in "einem ruhigeren Umfeld" bewerten.
Dem deutschen Fußball-Fan wird in diesem Fall sofort der berühmte "Kölner Keller" in den Sinn kommen. Dort entscheiden die Videoschiedsrichter strittige Szenen aus der Bundesliga sowie der 2. Liga.
"motorsport-magazin.com" schreibt zudem, dass künftig weitere Renndirektoren an der Strecke bei der Regelumsetzung helfen sollen.
So soll unter anderem verhindert werden, dass die Teams direkten Einfluss auf die Rennleitung nehmen. In Abu Dhabi kontaktierten sowohl Mercedes als auch Red Bull Masi direkt und forderten eine Korrektur der Entscheidungen.
Zweifel an Michael Masis Glaubwürdigkeit
Ob Masi künftig aber überhaupt noch Ansprechpartner ist, steht dem Bericht zufolge in den Sternen. Einige Teams sollen der FIA empfohlen haben, ihn zu ersetzen.
Mit Verweis auf "hochrangige Insider" berichtet "BBC" von Zweifeln daran, dass Masi weiterhin glaubwürdig ist. Abu Dhabi war demnach nur der Gipfel einiger Fehler. Dass vor dem Start der Saison 2022 ein neuer Renndirektor installiert wird, sei das "wahrscheinlichste Szenario".
Auch die Reaktion von offizieller Seite legt zumindest nicht nahe, dass Masi die volle Rückendeckung genießt. Der neue FIA-Boss Mohammed Ahmed bin Sulayem ließ verkünden, man werde die "alle notwendigen Entscheidungen im Anschluss an eine detailreiche Untersuchung der Vorkommnisse fällen".
Entscheidungen werden am 18. März bei einer Sitzung des Weltrates in Bahrain vor dem Formel-1-Saisonauftakt erwartet. (sport.de)