Nach Rassismus-Spruch gegen HamiltonMedien: Piquet aus dem Formel-1-Fahrerlager verbannt

FILE - Three-time world champion Formula One racer Nelson Piquet of Brazil attends the shooting of the Hungarian Television's Formula One magazine in Budapest, Hungary, July 23, 2015. Piquet apologized to Lewis Hamilton on Wednesday, June 29, 2022 saying the racial term he used about the Mercedes driver was “ill thought out” but was not meant to be offensive. The 69-year-old Brazilian has faced heavy criticism this week over comments he made in Portuguese last November on a podcast where he referred to Hamilton as “neguinho,” which means “little Black guy.” (Janos Marjai/MTI via AP, file)
Nelson Piquet.
TOTHIM AMB**LON**, AP, Janos Marjai

Sein rassistischer Spruch hat Folgen. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge aus dem Fahrerlager verbannt worden. Er hatte im Zusammenhang mit Lewis Hamilton das N-Wort-benutzt.
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Piquet-Entschuldigung

Mehre internationale Medien wie BBC und ESPN berichten, dass Piquet nach dem Vorfall auf „unbestimmte Zeit“ aus dem Paddock der Motorsport-Königsklasse verbannt werde.

Zuvor hatte sich der Brasilianer für seine Äußerung über Hamilton entschuldigt. „Ich entschuldige mich von ganzem Herzen bei allen Betroffenen, einschließlich Lewis, der ein unglaublicher Fahrer ist, aber die Übersetzung in einigen Medien, die jetzt in den Sozialen Medien kursiert, ist nicht korrekt. Diskriminierung hat weder in der Formel 1 noch in der Gesellschaft etwas zu suchen, und ich freue mich, in diesem Zusammenhang meine Gedanken klarzustellen", hieß es in der Erklärung.

Am Mittwoch waren Aussagen Piquets (69) aufgetaucht, in denen er Hamilton in einem Interview verunglimpft hatte. „Der kleine N***** stellt das Auto so hin, weil er keine Chance hatte, in dieser Kurve zwei Wagen zu überholen. Es ist ein Witz! Er hat Glück, dass es nur Verstappen erwischt hat“, sagte Piquet demnach auf Portugiesisch in einem Interview mit dem Journalisten Ricardo Oliveira.

Formel-1-Welt stellt sich hinter Hamilton

Die Formel 1, der Weltverband FIA sowie viele Teams und Fahrer hatten sich daraufhin hinter Hamilton gestellt und rassistische Sprache verurteilt. In mehreren Tweet forderte der Rekord-Champion zum Handeln auf. „Es ist mehr als Sprache. Diese archaischen Denkweisen müssen sich ändern und haben in unserem Sport keinen Platz“, schrieb der 37-Jährige.

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Zweikampf in Silverstone war Auslöser für Kommentar

Hintergrund von Piquets abfälligen Äußerungen war der Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten Hamilton und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen beim Rennen in Silverstone vor einem Jahr. Nach Ansicht von Piquet war ein Fehler Hamiltons der Grund. Der zuvor führende Verstappen war ausgeschieden, Hamilton gewann trotz einer Zeitstrafe den Grand Prix. Piquet ist der Vater von Verstappens Lebensgefährtin. (msc)