Attacke gegen Lewis Hamilton

N-Wort-Eklat: F1-Weltmeister entschuldigt sich und weist alle Vorwürfe von sich

ARCHIV - 23.07.2015, Ungarn, Budapest: Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet aus Brasilien nimmt am 23.07.2015 an einer Aufzeichnung für das Formel-1-Magazin des ungarischen Fernsehens in Budapest (Ungarn) teil (zu dpa «Wirbel in Formel 1 um Piquet-Entgleisung gegen Hamilton») Foto: Janos Marjai/MTI/EPA//dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nelson Piquet hat sich bei Lewis Hamilton entschuldigt.
tothim mr nic hc wst, dpa, Janos Marjai

Erst die Entgleisung, dann die Entschuldigung: Nach dem rassistischen Spruch von Nelson Piquet hat sich der dreimalige Weltmeister bei Formel-1-Superstar Lewis Hamilton öffentlich entschuldigt. Der Brasilianer wies aber in einer Stellungnahme einen rassistischen Hintergrund zurück und sieht sich fehlinterpretiert.

Silverstone-Crash als Anlass für die Äußerungen

"Ich entschuldige mich von ganzem Herzen bei allen Betroffenen, einschließlich Lewis, der ein unglaublicher Fahrer ist, aber die Übersetzung in einigen Medien, die jetzt in den Sozialen Medien kursiert, ist nicht korrekt. Diskriminierung hat weder in der Formel 1 noch in der Gesellschaft etwas zu suchen, und ich freue mich, in diesem Zusammenhang meine Gedanken klarzustellen", hieß es in der Erklärung.

Zuvor waren ältere Aussagen Piquets (69) aufgetaucht, in denen er Hamilton in einem Interview verunglimpft hatte. „Der kleine N***** stellt das Auto so hin, weil er keine Chance hatte, in dieser Kurve zwei Wagen zu überholen. Es ist ein Witz! Er hat Glück, dass es nur Verstappen erwischt hat“, sagte Piquet demnach auf Portugiesisch in einem Interview mit dem Journalisten Ricardo Oliveira.

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Hintergrund von Piquets abfälligen Äußerungen war der Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten Hamilton und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen beim Rennen in Silverstone vor einem Jahr. Nach Ansicht von Piquet war ein Fehler Hamiltons der Grund. Der zuvor führende Verstappen war ausgeschieden, Hamilton gewann trotz einer Zeitstrafe den Grand Prix. Piquet ist der Vater von Verstappens Lebensgefährtin.

"Ich weise jede Vermutung entschieden zurück"

"Was ich gesagt habe, war unbedacht, und ich wehre mich nicht dagegen, aber ich möchte klarstellen, dass es sich bei dem verwendeten Begriff um einen handelt, der weithin und historisch betrachtet im brasilianischen Portugiesisch umgangssprachlich als Synonym für "Kerl" oder "Person" verwendet wird, und nie beleidigend gemeint war", hieß es weiter.

"Ich würde das Wort, das mir in einigen Übersetzungen vorgeworfen wird, niemals verwenden. Ich weise jede Vermutung entschieden zurück, dass ich das Wort mit dem Ziel verwendet habe, einen Fahrer wegen seiner Hautfarbe herabzusetzen", betonte Piquet. (tno/dpa)