Nach Rassismus-Eklat

Nur Verstappen schweigt! F1-Stars stellen sich hinter Hamilton

 VERSTAPPEN Max ned, Red Bull Racing Honda RB16B, portrait HAMILTON Lewis gbr, Mercedes AMG F1 GP W12 E Performance, portrait during the Formula 1 Ooredoo Qatar Grand Prix 2021, 20th round of the 2021 FIA Formula One World Championship, WM, Weltmeisterschaft from November 19 to 21, 2021 on the Losail International Circuit, in Lusail, Qatar - F1 - QATAR GRAND PRIX 2021 DPPI/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL 00121041__B3_1017
Max Verstappen (li.) und Lewis Hamilton
www.imago-images.de, imago images/PanoramiC, Xavi Bonilla via www.imago-images.de

Ob Charles Leclerc, George Russell, Mick Schumacher oder Daniel Ricciardo – das Fahrerlager stellt sich nach dem Rassismus-Skandal hinter Lewis Hamilton. Auch von den F1-Bossen, seinem Team oder den Veranstaltern des Rennens in Silverstone bekommt er volle Unterstützung. Vor Hamiltons Heimspiel schweigt nur einer: Weltmeister Max Verstappen.

Von Max Verstappen ist nichts zu hören

Kein Statement, kein Kommentar, kein Zeichen gegen Rassismus: Max Verstappen schweigt. Ausgerechnet Hamiltons schärfster Rivale aus dem Vorjahr. Bisher gab es von ihm kein Wort des Mitgefühls oder der Unterstützung in Richtung von Lewis Hamilton, der von Nelson Piquet - Vater von Verstappens Lebensgefährtin Kelly Piquet - rassistisch beleidigt wurde. Während sich andere Formel-1-Kollegen mit Hamilton solidarisieren, ist von Verstappen nichts zu hören.

Das ist vor Hamiltons Heimspiel am Wochenende in Silverstone (Sonntag ab 15 Uhr LIVE bei RTL) durchaus brisant. Schließlich sind die Erinnerungen an das umstrittene WM-Finale von Abu Dhabi und den heftigen Unfall zwischen den beiden damaligen Titelrivalen im Vorjahr in Silverstone noch frisch, Verstappen musste hinterher sogar ins Krankenhaus. Und der Crash war ja auch der Auslöser für Piquets herabwürdigenden Kommentar, der nun öffentlich wurde.

F1-Stars melden sich zu Wort: "Wir stehen an deiner Seite, Lewis"

"Genug ist genug", schrieb nun etwa Esteban Ocon in den sozialen Netzwerken: "Ich stehe an der Seite von Lewis und seinen anhaltenden Bemühungen, um aus dem Sport, den wir lieben, einen besseren Ort für alle zu machen." Die Formel 1 könne "stolz" darauf sein, einen wie Hamilton zu haben. Auch Mick Schumacher schreibt: „Wir stehen an deiner Seite“.

Daniel Ricciardo schließt sich mit seiner Wertschätzung für den Rekordweltmeister an: „Ich möchte Lewis und all die Arbeit anerkennen, die er sowohl auf als auch neben der Strecke geleistet hat, um nicht nur Botschaften der Gleichberechtigung zu verbreiten, sondern diesen Hass zu bekämpfen.“

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Leclerc: Hamilton steht für Werte, "die für jeden Standard sein sollten"

Und Ferrari-Star Charles Leclerc meinte, der Rekordchampion vertrete "Werte, die für jeden auf der Welt Standard" werden sollten. Rassismus und Diskriminierung dürften weder in der Formel 1 noch in der Gesellschaft toleriert werden.

Hamilton dürfte nach der Entgleisung von Piquet, dreimaliger Weltmeister, nur noch motivierter in seinen Heim-Grand-Prix gehen - wenn das denn überhaupt möglich ist. Der 37-Jährige brennt nach dem Mercedes-Stotterstart ja ohnehin darauf, es allen wieder zu zeigen. Und das in Silverstone, nur rund 90 Kilometer entfernt von seinem Geburtsort Stevenage. Vor den eigenen Fans, Hunderttausende werden über das Wochenende zu dem Spektakel im "Home of British Motor Racing" erwartet.

Formula 1 2022: Australian GP MELBOURNE GRAND PRIX CIRCUIT, AUSTRALIA - APRIL 10: George Russell, Mercedes-AMG, Charles Leclerc, Ferrari, and Sir Lewis Hamilton, Mercedes-AMG, on the grid during the Australian GP at Melbourne Grand Prix Circuit on Sunday April 10, 2022 in Melbourne, Australia. Photo by Mark Sutton / Sutton Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2203_134437MS2_1864
Viele Fahrer wie George Russell (li.) und Charles Leclerc (Mitte) stellen sich hinter Lewis Hamilton
Imago Sportfotodienst

Hamilton: Mit viel Hoffnung zum Heim-Grand-Prix

"Silverstone ist so ein bedeutsames Rennen für mich persönlich", sagte Hamilton zuletzt: "Ich will da mit ihnen (Verstappen und Leclerc, d. Red.) einfach auf Augenhöhe sein". Acht Mal konnte "Sir Lewis" den Klassiker schon für sich entscheiden, Red-Bull-Teamchef Christian Horner geht davon aus, dass Mercedes Hamilton ein "großes Update" ans Auto schraubt, damit es mit Nummer neun klappt. Horner schreibt Hamilton und Mercedes jedenfalls nicht vorzeitig ab, schließlich sei Silverstone "eine andere Herausforderung" als die letzten Strecken, ein "schneller Kurs mit flüssigen Kurven".

Und Platz drei zuletzt in Kanada, Hamiltons erst zweites Podium in diesem Jahr, brachte beim Superstar den Glauben an die eigene Stärke zurück. "Das hat mir viel Hoffnung gegeben, dass aus diesem Auto noch mehr herauszuholen ist, dass das Potenzial wirklich da ist", sagte Hamilton: "Wenn wir die Abstimmung richtig hinbekommen." Er will es allen zeigen. Ganz besonders wohl Piquet. (ana/sid)