Qualifying zum Australien-GP

Ferrari-Pole! Leclerc weist Verstappen in die Schranken

Formula 1 2022: Australian GP MELBOURNE GRAND PRIX CIRCUIT, AUSTRALIA - APRIL 09: Pole man Charles Leclerc, Ferrari, gives a thumbs up from Parc Ferme during the Australian GP at Melbourne Grand Prix Circuit on Saturday April 09, 2022 in Melbourne, Australia. Photo by Mark Sutton / Sutton Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2203_163544MS1_8330
Charles Leclerc raste zur zweiten Pole Position der bisherigen Saison, gab Max Verstappen in Melbourne eine auf den Deckel
www.imago-images.de, IMAGO/Motorsport Images, IMAGO/Mark Sutton

WM-Leader Charles Leclerc hat sich die Pole Position für das Formel-1-Rennen in Australien gekrallt: Der Ferrari-Pilot raste im Qualifying in 1:17,868 Minuten durch den Albert Park, verwies Weltmeister Max Verstappen im Red Bull (+0,286 Sekunden) und dessen Stallkollege Sergio Perez (+0,372) auf die Plätze. Überraschungsmann der Zeitenjagd war Lando Norris, der McLaren mit Rang 4 (+0,835) einen unerwarteten Erfolg bescherte. Carlos Sainz patzte im zweiten Ferrari böse – nur P9 (+1,540) für den Leclerc-Rivalen.

Herzschmerz für starken Alonso

Lange Gesichter erneut bei Mercedes: Rekordchampion Lewis Hamilton kam im Silberpfeil nicht über Rang 5 (+0,957) hinaus, George Russell wurde Sechster (+1,065). „Wir sind schwer, wir sind übergewichtig, wir verstehen das Auto nicht“, klagte Teamchef Toto Wolff und schrieb die WM ab. „Weltmeister werden wir dieses Jahr ziemlich sicher nicht.“

Ganz bitter lief die Zeitenjagd für Fernando Alonso: Der Altmeister war im Alpine auf einer Superrunde unterwegs, ehe er nach einem plötzlichen Schaltproblem in Kurve 11 in die Bande rauschte. Statt dem möglichen vierten und ziemlich sicheren fünften Platz lediglich Position 10 für den Spanier.

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Achtungserfolg für Mick Schumacher

Haas-Pilot Mick Schumacher schied in der zweiten Runde der Quali aus, schaffte aber einen Achtungserfolg: Als 15. war er erstmals dieses Jahr schneller als Garagen-Nachbar Kevin Magnussen (P17).

Sebastian Vettel hatte nach seinem Abflug im 3. Training nur wegen eines Gaga-Crashs seines Aston-Martin-Kollegen Lance Stroll und Williams-Pilot Nicholas Latifi überhaupt eine Zeit geschafft – seine Last-Minute-Runde reichte aber nur zu Startplatz 18.

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Marko-Tadel für wilden Verstappen

Für das Rennen deutet sich der nächste Showdown zwischen Leclerc und Verstappen an. „Wir sind dabei. Bei Max ist es nie richtig rundgegangen. Aber die Abstände sind so gering. Im Rennen werden wir eine richtige Herausforderung für Ferrari sein“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei Sky.

Die „Bullen“ hätten im Vergleich zu Ferrari erneut eine bessere Höchstgeschwindigkeit gehabt, resümierte der Österreicher. Dass die FIA aus Sicherheitsgründen die vierte DRS-Zone wieder einkassiert habe, sei ein „Nachteil“ für Red Bull.

Wahrscheinlich wäre für Verstappen aber auch ohne Vierfach-DRS die Pole drin gewesen – hätte der Holländer nicht immer wieder einen Schnitzer drin gehabt. „Ich glaube, Max geht übers Limit, will zu viel. Das ist im letzten Sektor nicht aufgegangen. Wir sind davon ausgegangen, dass mit dem ersten WM-Titel eine gewisse Ruhe bei Max einkehrt. Da müssen wir vielleicht noch einmal reden, ob man ein Qualifying so angehen muss“, kritisierte Marko seinen Starpiloten mit sanfter Stimme.

Sainz stinkig

Ferrari und Leclerc waren dagegen auf den Punkt „al dente“. Und das, obwohl das Bouncing den Roten in Melbourne sichtbar zu schaffen macht. Der Monegasse ließ sich davon nicht beirren, hoppelte zur zehnten Pole seiner Formel-1-Karriere. Zum ersten Mal seit Kimi Räikkönen 2007 startet in Melbourne wieder ein Ferrari von ganz vorne.

Mies ist die Stimmung bei Leclercs Garagen-Nachbar Sainz, der in Q3 keine gute Runde hinbekam und nur Neunter wurde. „Bis ich heute Abend schlafen gehe, werde ich sauer sein“, gestand der ehrgeizige Spanier. Apropos schlafen und aufstehen: Der Australien-GP startet am Sonntag um 7 Uhr – LIVE bei uns im Ticker. (mar)