Qualifying unterbrochen
Gaga-Crash in Melbourne: Stroll und Latifi fahren sich übern Haufen

Das Formel-1-Qualifying zum Australien-GP in Melbourne muss in der Schlussphase der ersten Runde unterbrochen werden. Der Grund: Ein selten dämlicher Gaga-Crash der Kanadier Lance Stroll (Aston Martin) und Nicholas Latifi (Williams).
Jesses, war das doof!
Sky-Experte Timo Glock und Alfa-Romeo-Sportchef Beat Zehnder fehlten die Worte. Stroll und Latifi hatten sich in Q1 des Qualifyings völlig unnötig ins Aus geschossen. Erst machte Latifi langsam, ließ Stroll durch. Der aber gab nicht recht Gummi, Latifi wollte an der engsten Stelle der Strecke im Albert Park wieder vorbei huschen.
Stroll übersah seinen heranrasenden Landsmann, zog in dessen Linie – ein Auffahrunfall war die Folge, bei dem sich sogar ein Rad selbstständig machte. Beide Fahrer blieben zum Glück unverletzt, die Autos waren Schrott. Ärgerlich vor allem für Stroll und seine Crew. Nach einem Crash des Fahrers im 3. Training hatten die armen Mechaniker den AMR22 für das Qualifying eben noch so flott gekriegt.
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In Sachen Schuldfrage war es wie im Straßenverkehr: Der jeweils andere war der Verursacher. Stroll fluchte noch am Funk über Latifi. Der sagte: „Für mich recht klar. Ich war auf meiner Out Lap und Stroll ist in mich reingekracht. Warum auch immer, ist er da rübergefahren.“
Profiteur des Dämlich-Unfalls war Strolls Stallkollege Sebastian Vettel. Dessen Auto wäre ohne den Kanada-Crash nicht rechtzeitig fertig geworden. Durch die Extrapause der Roten Flagge schaffte Vettel auf den letzten Drücker immerhin noch eine gezeitete Runde.
Mehr als Platz 18 war für den 34-Jährigen aber nicht drin. (mar)