Ver.di legt Flughäfen im Norden lahm

Flughafen-Streiks: Zehntausende Reisende betroffen

Gestrichen - Wegen Warnstreiks in den Sicherheitskontrollen bleiben heute viele Maschinen im Norden am Boden, wie hier an Terminal 1 im Hamburger Flughafen.
Wegen Warnstreiks in den Sicherheitskontrollen bleiben am Montag (13. März) viele Maschinen am Boden, wie hier an Terminal 1 am Hamburger Flughafen.
chc nic, dpa, Christian Charisius

In Hamburg fällt der Streik mitten in die Frühjahrsferien. Alle 123 geplanten Abflüge aus der Hansestadt werden am Montag (13. März) nicht stattfinden, kein Flieger hebt ab. Die Gewerkschaft Ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. Das trifft auch Flüge in Hannover, Bremen und Berlin.

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Streiks in Hamburg, Hannover, Bremen und Berlin

Die aktuelle Streikwelle rollt weiter und trifft am Montag den Flugverkehr – vor allem im Norden. Seit Sonntagabend haben Beschäftigte an den Sicherheitskontrollen in Hannover und Hamburg ihre Arbeit niedergelegt. In Hamburg fallen am Montag alle der 123 geplanten Starts aus. Mindestens 50 der 121 vorgesehenen Landungen sollen ebenfalls gestrichen werden. Weil die 2.000 Beschäftigten am Flughafen der Hansestadt ihre Arbeit niedergelegt haben, können sich die verbleibenden Landungen deutlich verspäten. In den Hamburger Frühjahrsferien trifft das zehntausende Reisende.

In Hannover fallen wohl ebenfalls alle der 35 Abflüge und 34 Landungen aus. Der Flughafen Bremen steht am Montag komplett still. Und auch in Berlin fallen wegen des Streiks in der Sicherheitskontrolle 200 Flüge aus – das trifft etwas 27.000 Passagiere.

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Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent – nicht nur für die Arbeitskräfte in der Sicherheitskontrolle, sondern bundesweit für alle 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Es sollen aber monatlich mindestens 500 Euro mehr sein. Bisher bieten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von fünf Prozent an.

„Im Bereich der Flugsicherheit geht es um die Zuschläge für Nachtarbeit, um Feiertagszuschläge und Mehrarbeit“, ergänzt Sascha Tietz von ver.di im RTL-Interview am Flughafen Hannover. „Die sind mittlerweile seit 2006 nicht mehr angefasst worden und die Arbeitgeber lassen uns seit acht Verhandlungsrunden auf ein Angebot warten.“ Die nächste Verhandlungsrunde soll am 27. März starten. Bis dahin könnte es noch weitere Streiks im Flug- und Zugverkehr geben.

Beschäftigte demonstrieren am Flughafen Hannover für bessere Bezahlung.
Beschäftigte demonstrieren am Flughafen Hannover für bessere Bezahlung.
RTL

Intensivere Streiks sind möglich

Nach der anstehenden Verhandlungsrunde könnten die Streiks weitergehen – je nach Angebot der Arbeitgeberseite. Sascha Tietz sagt im RTL-Interview: „Wir werden unsere Mitglieder fragen, ob sie das Vorgelegte annehmen wollen oder ablehnen und dann gegebenenfalls in einen unbefristeten und auf jeden Fall intensiveren Streik gehen.“

Die Streiks an diesem Montag können auch andere Flughäfen beeinträchtigen. Reisende können sich an ihre Airline wenden, um zu erfahren, ob ihr Flug betroffen ist – und wie sie ihren Flug umbuchen können. (dpa/uni)

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