Der große Fieber-GuideArzt warnt: Ab dieser Temperatur kann Fieber gefährlich werden
Fieber, das kennen wir alle. Denn es gibt wohl niemanden, der noch nie unter zu hoher Körpertemperatur zu leiden hatte. Doch ab wann spricht man eigentlich von Fieber und wo misst man die Körpertemperatur am verlässlichsten? Im Video haben wir die wichtigsten Informationen rund um das Thema Fieber für Sie zusammengefasst. Außerdem erklärt Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview, was beim Fiebersenken und kritisch hohen Körpertemperaturen zu beachten ist.
Fieber senken oder lieber nicht?
Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Mit dem Fieber versucht sich der Körper gegen das eigentliche Problem zu wehren, erklärt Dr. Specht. Denn: „Bei hohen Temperaturen laufen die meisten Prozesse schneller ab, das kennen wir aus dem Chemieunterricht.“ Wenn wir nun versuchen würden, das Fieber zu senken, würden wir dem Körper die Möglichkeit nehmen, das eigentliche Problem zu bekämpfen, weshalb ein direkter Eingriff nicht unbedingt ratsam sei. Anders sieht es jedoch aus, wenn der Körper von der hohen Temperatur über einen längeren Zeitraum stark beansprucht wird, dann könne und solle man fiebersenkend eingreifen – besonders bei kleinen Kindern.
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Ab wann kann man von einer zu hohen, gar gefährlichen Körpertemperatur sprechen?
Wie der Experte im Interview erklärt, sei für Erwachsene eine Körpertemperatur von um die 40 Grad sehr anstrengend. Bei Kindern könne die Temperatur mitunter noch höher sein, um die 41,5 Grad. Doch das seien auch die Grenzen, ab denen es für Betroffene durchaus gefährlich werden könne: „Bei der Temperatur zerfallen die Proteine, die Eiweiße.“ Und diese seien für den menschlichen Körper eben immens wichtig.
Fieber senken mit Medikamenten oder doch lieber mit altbewährten Hausmitteln?
„Bei der Fiebersenkung würde ich erst einmal das Gesamtbild anschauen“, so Dr. Specht. Es sei nicht immer notwendig, gleich mit Arzneimitteln einzugreifen. Denn: Auch mit den klassischen Wadenwickeln könne man schon sehr viel erreichen.
In Zeiten von Medikamentenmangel: Was können wir tun und welche Alternativen gibt es?
Schon seit geraumer Zeit klagen Apotheken über Lieferengpässe bei bestimmten Medikamenten – so auch bei Fiebersäften für Kinder. Doch was soll man tun, wenn das eigene Kind mit hohem Fieber im Bett liegt, Wadenwickel nicht helfen und auch der Fiebersaft vielerorts nicht zu bekommen ist? Dr. Christoph Specht erklärt: „Die Apotheken bieten häufig an, dass man das Mittel selbst herstellt.“ Auch wenn ein so angerührter Saft teurer ist als das übliche Präparat, sollen viele Krankenkassen mittlerweile zugesagt haben, dass sie für diese Kosten aufkommen. Es empfehle sich dennoch – wenn möglich – vorher einmal kurz Rücksprache mit dem eigenen Versicherer zu halten, um die Kostenübernahme zu klären.
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Gut zu wissen: Auch einen in der Apotheke angerührten Fiebersaft kann man laut Experte einige Zeit zu Hause aufbewahren. Somit kann er auch als Notfallmedikament für die Hausapotheke angeschafft werden.
Abends ist das Fieber höher – woran liegt das?
Beim Fiebermessen sei zu beachten, dass die Körpertemperatur des Menschen von Natur aus in den Abendstunden höher ist als am Rest des Tages – rund einen halben Grad Unterschied könne man ansetzen, so der Experte. „Das ist der Biorhythmus, den wir in uns haben.“ Messe man abends also eine Temperatur von 38,5 Grad und morgens hat man eine Körpertemperatur von 38 Grad, bedeute das nicht unbedingt, dass das Fieber tatsächlich gesunken ist. (vho)