Felswand-Unglück in Brasilien

Feuerwehrtaucher finden achtes Opfer - und suchen weiter nach Vermissten

Mann steht mit Rettungsweste vor Felswand, Taucher suchen im See nach Leichen
Taucher des brasilianischen Militärs suchen nach dem Felsunglück am See Furnas nach weiteren Vermissten.
Twitter/Bombeiros MG

Nach dem verheerenden Sturz einer Felswand auf den Furnas-See in Brasilien ist der Schock in der betroffenen Region groß. Taucher des brasilianischen Militärs suchen derzeit nach weiteren Opfern. Am Sonntagmorgen wurde bei der Suchaktion die Leiche von einem der drei Vermissten gefunden. Damit steigt die Zahl der Todesopfer auf acht.

Taucher des brasilianischen Militärs suchen weiter nach Vermissten

Derzeit suchen über 50 Angehörige des brasilianischen Militärs nach den beiden weiteren Opfern, darunter elf Taucher. Die Leiche des dritten Vermissten sei am Sonntag gegen sechs Uhr morgens entdeckt worden und werde jetzt zur Identifizierung in die Rechtsmedizin gebracht, berichtet die brasilianische Zeitung „Globo“. Bei dem Toten handele es sich um einen Mann.

Taucher suchen den See Furnas nach Vermissten ab
Bei der Suche nach Vermissten fanden Taucher auf dem See Furnas eine weitere Leiche.
Twitter/Bombeiros MG

Abgebrochene Felswand in Brasilien begrub zwei Boote direkt und zwei Boote indirekt unter sich

Der großflächige Furnas-Stausee im Rio Grande ist auch als „Meer von Minas“ bekannt und wegen seiner spektakulären Felsschluchten ein beliebtes Ausflugsziel. Am Samstag wurde der Bootstrip für Dutzende Touristen jedoch zu einem Albtraum, als sich plötzlich ein riesiger Teil einer Felswand löste, aufs Wasser fiel und zwei Boote unter sich begrub. In den sozialen Medien kursiert ein Video, das den schrecklichen Vorfall zeigt – und einem den Atem stocken lässt. Die Menschen, die ums Leben kamen, waren alle auf dem gleichen Boot, das den Namen „Jesus“ trug.

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Video zeigt Moment des Unglücks

Fels-Unglück in Brasilien: Hätten die Boote nach dem starken Regen überhaupt fahren dürfen?

Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist derzeit noch unklar. In dem Bundesstaat Minas Gerais hatte es zuletzt teilweise heftig geregnet. Die brasilianische Marine, die sich an der Rettungsaktion beteiligte, kündigte eine Untersuchung an, um die Unglücksursache zu ermitteln. Insbesondere soll geklärt werden, ob die Boote überhaupt so nah an den Felsen hätten fahren dürfen.

Zum starken Regen der vergangenen Tage kam Experten zufolge hinzu, dass die Region im Wesentlichen aus Sedimentgestein besteht. Pedro Aihara, Sprecher der Feuerwehr von Minas Gerais, erklärte im brasilianischen Fernsehen: „Das Eindringen von Wasser in diesen Bereichen kann dazu führen, dass das Gestein seinen inneren Widerstand verliert. Und es kann zu einem solchen Bruch kommen.“

Mann warnte schon vor zehn Jahren vor den Gefahren des Felsens

In den sozialen Medien kursierte zusätzlich der Screenshot eines zehn Jahre alten Facebook-Posts, in dem ein Foto des Felsen mit einem riesigen Riss zu sehen ist. „Dieser Stein wird fallen...“, hatte der Arzt Flávio Freitas im März 2012 zu einem Foto geschrieben, das einen langen senkrechten Riss in der Felswand über dem Wasser zeigte. (dpa;vdö)