Fall Mouhamed DraméFlüchtling erschossen – Dortmunder Polizisten freigesprochen

Ein 16-Jähriger wird erschossen – von der Polizei. Rund zweieinhalb Jahre ist der Vorfall rund um Mouhamed Dramé her. Am Mittwoch (12.12.) fiel vor dem Landgericht Dortmund das Urteil!

Schütze und Kollegen vor Gericht

Nach fast einjährigem Prozess hat das Landgericht Dortmund alle Angeklagten im Fall des tödlich getroffenen 16-jährigen Mouhamed Dramé freigesprochen. Fünf am Einsatz beteiligte Polizisten standen vor Gericht: Darunter auch der Schütze und der Einsatzleiter. Die Kammer sah in dem Fall keine Straftat.

Sechs Schüsse in 1,8 Sekunden

Mouhamed Dramé hatte vor rund zweieinhalb Jahren mit einem Messer im Innenhof einer Jugendeinrichtung in der Dortmunder Nordstadt offenbar damit gedroht, sich umzubringen. Dann soll er auf die Beamten zugegangen sein. Sie schossen zunächst mit einem Taser auf den Jugendlichen, dann soll ein Polizist zu einer MP5, einer Maschinenpistole, gegriffen haben: Sechs Schüsse in 1,8 Sekunden – fünf von ihnen trafen den 16-Jährigen.

Während des Prozesses gab der Schütze an, sich in Notwehr gefunden zu haben. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen – die Staatsanwaltschaft könnte den Fall vor den Bundesgerichtshof bringen.

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Im Video: Interview mit Innenminister

Wann sollte und muss ein Polizist zur Waffe greifen und die auch möglicherweise benutzen? Über die politische Einschätzung des Falls Dramé und über das Urteil hat RTL WEST Politikkorrespondentin Vanessa Brodka mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gesprochen.