Experten-Rat
Vorsicht, Eisglätte! Warum ihr jetzt wie DIESES Tier laufen solltet
Rutsch’ bloß nicht aus!
Schnee und gefrierender Regen können uns in diesen Tagen das Leben schwer machen. Glätte auf Straßen und Wegen ist dabei nicht nur eine Herausforderung für Auto- und Radfahrer, auch Fußgänger sollten sich vorsehen. Wie ihr mit einem einfachen Trick aus der Tierwelt dem Glatteis trotzt – hier erfahrt ihr es.
Sturzgefahr bei Glatteis mit Pinguin-Gang reduzieren
Bei Glatteis ist Vorsicht geboten, ein Sturz kann schmerzhaft und gefährlich werden. Damit wir bei Glätte sicher ankommen, gibt es einen Trick, den wir uns von der Tierwelt abschauen können: den Pinguin-Gang. Schließlich leben die niedlichen Tiere in der Kälte und sind Meister darin, sich auf dem Eis fortzubewegen.
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) ist sich sicher: Der Pinguin-Gang bringt uns bei Eis und Schnee sicher an Ziel. Hilfreich sei es, vorbeugend langsam zu gehen. Der Watschelgang des großen Vogels ais dem ewigen Eis ist eine einfache und wirksame Methode, die jeder umsetzen kann.
Bei dieser Gangart wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein, ausgerichtet. Man bewegt sich langsam und schiebt sich mit kleinen Schritten auf der ganzen Sohle über den Boden. Durch die geneigte Körperhaltung ist mehr Stabilität gegeben und die Gefahr, auf glattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren, sinkt.
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Und was, wenn es doch zu einem Sturz kommt?
Worauf man bei einem Sturz achten sollte
Worauf es ankommt, um Stürze zu verhindern, erklärt DGOU-Präventionsexperte Dr. Christopher Spering: „Wir vermeiden den Aufprall auf den Hinterkopf, wenn wir bei Glatteis langsam gehen und den Körperschwerpunkt leicht nach vorn verschieben – rutschen wir aus und kommt es zum Sturz, fallen wir eher nach vorne. Hier können wir uns entweder mit den Händen abfangen oder seitlich abrollen.”
Beim Sturz auf Glatteis sei es entscheidend, den Körper bewusst zu entspannen, die Energie des Aufpralls über eine größere Fläche zu verteilen und kritische Bereiche wie den Kopf zu schützen. „Das muss eigentlich von Kindheit an trainiert werden, damit im Notfall die Reflexe richtig einsetzen”, so Spering. „Daher rate ich Eltern, schon mit ihren Kindern über Sturzrisiken zu sprechen und die Technik zu trainieren. Kinder und Erwachsene können das beispielsweise auf einem Trampolin üben.“
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Ältere Menschen sollten bei Glatteis Zuhause bleiben
Älteren Menschen werde empfohlen, bei Glatteiswarnungen lieber zu Hause zu bleiben. „An Glatteis-Tagen operieren wir rund um die Uhr. Bei Brüchen an Armen und Beinen können wir schnell und gut helfen. Bei Stürzen auf Kopf, Becken und Hüfte können Verletzungen auch lebensbedrohlich werden“, sagt Prof. Dr. Ulrich Stöckle, stellvertretender Präsident der DGOU.
Die DGOU rät, mit der richtigen Sturztechnik kritische Körperteile wie den Kopf zu schützen. Dabei soll die Sturzenergie teilweise auf Körperteile wie die Hände umgeleitet werden. Einer der Tipps heißt daher: bei Glatteis Hände aus den Taschen!
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Weitere Tipps bei Glätte
Zudem empfiehlt die DGOU weitere Maßnahmen bei Glätte:
Halt suchen: Es sollte am besten mit einer anderen Person untergehakt zusammen gegangen werden. Auch an einer Häuserwand oder einem Geländer kann man sich gut entlang tasten.
Schuhe mit Profil tragen!
Schuh-Spikes tragen: Spikes machen normale Schuhe wintertauglich. Sie lassen sich schnell am Schuh befestigen und schützen so vor dem Ausrutschen.
Eis-Pickel für Krücken und Gehstöcke!
Nicht mit dem Fahrrad fahren, denn dies birgt eine hohe Unfallgefahr: Es gibt keine Winterreifen für Fahrräder und die Räder rutschen bei Glätte schnell weg.
Für gangunsichere ältere Menschen: Unnötige Gefahren nicht eingehen und möglichst zu Hause bleiben. (lkö)