15. Mai 2022 - 8:46 Uhr
Immer mehr Details des unter Terror-Verdachts stehenden Schülers Jeremie R. aus Essen kommen ans Licht. Der Schüler (16) plante einen Amoklauf an seiner Schule. Das SEK stürmte am Mittwochmorgen sein Kinderzimmer, nahm ihn fest. Die Beamten fanden bei ihm Material zum Bombenbau, eine Todesliste, SS-Runen, rechtsextreme Schriften und ein Manifest. Wie der "SPIEGEL" jetzt berichtet, soll Jeremie R. in diesem Manifest den "Untergang der weißen Rasse" befürchtet haben.
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Jeremie R. unter Terror-Verdacht: Schüler fürchtete "Untergang der weißen Rasse"
Nach "SPIEGEL"-Informationen handelt es sich bei dem rechtsextremen Manifest um eine Word-Datei. Sie enthalte die Überschrift: "DBG-Massaker" – Jeremie R. besuchte das Don-Bosco-Gymnasium in Essen. Beginnen soll das Manifest mit einem Zitat von Adolf Hitler, wie der "SPIEGEL" schreibt. Und weiter: Jeremie R. sehe sich "gezwungen, wegen des Untergangs der weißen Rasse ein Zeichen zu setzen".
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Geplanter Amoklauf an Schule in Essen: Columbine-Massaker als Vorbild
Unter dem Punkt "Inspiration" habe der Schüler in dem Word-Dokument über das schreckliche Columbine-Massaker geschrieben. Er finde es schade, dass die Täter damals "nur insgesamt zwölf Gegner" erschossen hätten. Laut "Spiegel" wünschte sich Jeremie in seinem Manifest "mehr Kills".
Der Amoklauf an der Columbine High School im US-Bundesstaat Colorado ereignete sich am 20. April 1999. Zwei Abschlussklässler erschossen innerhalb einer knappen Stunde zwölf Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren, einen Lehrer und sich selbst. 24 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Den Mann, der im neuseeländische Christchurch bei einem Anschlag 51 Menschen tötete, bezeichnete Jeremy R. laut "Spiegel" als sein "Idol". Genauso wie den norwegischen Massenmörder Andres Bering Breivik, der sein "Vorbild" sei.

Terror-Alarm in Essen - Haftbefehl gegen Schüler
Gegen Jeremie R. wurde am Freitag Haftbefehl erlassen. Er habe für diesen Freitag einen Anschlag auf die Menschen in dem von ihm besuchten Gymnasium vorbereitet.
Ein Richter schickte den deutschen Jugendlichen damit in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl war unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beantragt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft geht der Mitteilung zufolge von einem rechtsextremistischen Motiv aus. (lth/dpa)