Seine Frau startet GoFundMe-SpendenaktionBlutvergiftung nicht erkannt: Familienvater (38) verliert Beine und Arm und kämpft ums Überleben

Eine harmlose Erkältung entpuppt sich als lebensgefährliche Blutvergiftung!
Sascha M. aus Müden in Niedersachsen verliert beide Unterschenkel und einen Arm. Eine Blutvergiftung wird zu spät erkannt. Auch jetzt kämpft er noch um sein Leben. Mit ihm seine Frau Susann, die an das Wunder glaubt und Spenden sammelt für die Zeit danach.
Es besteht immer noch Lebensgefahr

„Ich habe Tage, da denke ich, das schaffen wir alles nicht und dann komme ich zu meinem Mann und sehe, dass er kämpft und dann weiß ich, wir schaffen das“, erzählt Susann M. im Gespräch mit RTL. Seit fünf Wochen kämpft ihr Mann Sascha im Krankenhaus ums Überleben. Was wie eine harmlose Erkältung begann, stellt sich Tage später als Blutvergiftung heraus, die zu spät entdeckt wird. Die Folge: Amputationen beider Unterschenkel und eines Armes und trotzdem besteht immer noch Lebensgefahr.
Die 42-Jährige kämpft während des gesamten Telefonats mit ihren Tränen, entschuldigt sich sogar dafür. Aber wer könnte ihr ihre Gefühle verübeln. Es liegen nur wenige Wochen zwischen dem Leben, das sie immer geplant hatte und der Angst, dass das alles vorbei sein könnte.
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Sascha ist ein Kämpfer und will unbedingt gesund werden

2013 lernen sich beide über eine Datingplattform kennen, erzählt Susann M. und muss kurz lachen. Drei Jahre später folgt die Hochzeit, dann kommt Sohn Aaron und vor drei Jahren kaufen beide ein Haus und verwandeln es in ihr kleines Urlaubsparadies. Ihr Mann, erzählt sie, sei ein leidenschaftlicher Hobby-DJ. Auch Stock-Rennen sei seine Leidenschaft. Im Winter, so der Plan vor der Erkrankung, wollte er mit Sohn Aaron (5) ein Stockcar Auto aufbauen. „Er ist ein Macher. Wenn er sich was vornimmt, dann tut er das auch“, so seine Frau. Und das sehe sie auch jetzt, sagt sie, dass er unbedingt gesund werden wolle und kämpft.
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Die Ärzte glaubten an einen Magen-Darm-Infekt
Das Martyrium beginnt Ende Juli eigentlich ganz harmlos mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. „Wir waren zweimal beim Arzt und er sollte sich auskurieren und das hatte zuerst auch geklappt“, so die 42-Jährige. Bis die Symptome Tage später wiederkommen und sogar noch deutlich schlimmer sind. „Er war total kaputt, er konnte sich kaum noch irgendwie bewegen.“ Er habe dann Schleim gespuckt und Flecken am Körper bekommen. „So lila Kringel am Bauch und den Oberschenkeln - er sah aus wie ein Tintenfisch“, erinnert sie sich. Immer noch vermuten die Ärzte nicht Ernstes, glauben an einen Magen-Darm-Infekt. Erst als es immer schlimmer wird und Sascha nachts ins Krankenhaus kommt, wird die dramatische Situation erkannt.
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Der 38-Jährige hat eine Blutvergiftung und zwar eine, die schon zwei Tage in seinem Körper unbemerkt arbeiten konnte. Was folgen, sind Blutwäsche und künstliches Koma. Als sie ihm den Beatmungsschlauch legen wollen, entdecken sie, dass sein Hals voller Eiter ist, erzählt Susann. Durch diese unentdeckte Mandelentzündung haben sich Streptokokken-Keime gebildet. Diese Bakterien sind ins Blut gelangt und haben für die Vergiftung gesorgt.
Spendenaktion auf GoFundMe
Immer noch kämpfen die Ärzte um sein Überleben. Das akuteste Problem: Eine Entzündung in seinem Brustkorb, der deswegen seit Wochen geöffnet bleiben muss. Mittlerweile wurde Sascha M. 20-mal operiert. Ein Durchatmen ist für seine Frau Susann kaum möglich. „Er hat ganz viele Herzstillstände und Aussetzer“, erzählt sie. Der Brustkorb müsse erst geschlossen werden, bevor man sagen kann, er ist über den Berg. Aber, dass er das schafft, daran zweifelt Susann nicht. Und deswegen plant sie schon für die Zeit danach, wenn er wieder zu Hause ist.
Dafür wolle die Verkäuferin das Haus rollstuhlgerecht umbauen lassen und mehr Platz schaffen. Eine kostspielige Aufgabe, die Susann allein nicht bewältigen kann. Auf der Plattform GoFundMe, Hilfe für Sascha Matthies und seine Familie, bittet sie daher um Spenden. Mittlerweile sind auch schon knapp 30.000 Euro zusammengekommen. Für die 42-Jährige einfach überwältigend: „Ich kann das überhaupt nicht beschreiben, was ich fühle. Das Wort Danke reicht überhaupt nicht aus, ich bin echt total überwältig und sprachlos.“
































