13 Jahre später

Er war der "erste schwangere Mann": So geht es Thomas Beatie heute

Thomas Beatie und seine Frau Amber
Thomas Beatie lebt mit seiner Frau Amber und seinen vier Kindern in Phoenix, Arizona.
Beatie Family/TB/Getty Images

Thomas ist mittlerweile vierfacher Vater

Im Jahr 2008 macht Thomas Beatie weltweit Schlagzeilen. Als vermeintlich "erster schwangerer Mann" wird er damals bekannt. Denn Thomas ist ein Transmann und der erste, der sich traut, mit seiner Schwangerschaft an die breite Öffentlichkeit zu gehen. Thomas und seine damalige Frau Nancy hegen damals sehnlichst denselben Wunsch: eine Familie gründen. Und weil Nancy keine Kinder bekommen kann, übernimmt Thomas die Schwangerschaft und bringt ein gesundes Töchterchen auf die Welt. Heute hat Thomas sogar vier Kinder und sich größtenteils aus den Medien zurückgezogen. Bis jetzt.

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Baby Nummer 4 wurde von Ehefrau Amber ausgetragen

Im Interview mit "Today Health" erzählt Thomas Beatie, wie es ihm in den letzten Jahren ergangen ist. Nachdem die kleine Susan 2008 das Licht der Welt erblickt, wird Thomas noch zweimal schwanger. Heute sind seine drei gemeinsamen Kinder mit Ex-Frau Nancy 11, 12 und 13 Jahre alt. Das Paar trennt sich 2012, doch teilt sich das Sorgerecht.

Vier Jahre später heiratet Thomas erneut. Auch mit seiner zweiten Frau, Amber, hat er seit 2018 ein Kind. Diesmal trägt nicht er, sondern seine Frau das Baby aus – doch die Eizelle stammt von Thomas. Als wir ihn damals treffen, erzählt er uns: "Ich musste meine Testosteron-Behandlung unterbrechen und wieder Östrogen und Fruchtbarkeits-Medikamente nehmen. Und dann haben sie meine reifen Eizellen entnommen, sie befruchtet und haben sie Amber eingesetzt."

Die Patchwork-Familie lebt in Phoenix, im US-Bundesstaat Arizona, und liebt es, gemeinsam zu schwimmen, Brettspiele zu spielen oder zu kochen. "Wir haben gerade eine Phase, in der wir uns ketogen ernähren", berichtet der heute 47-Jährige "Today Health". "Deswegen probieren wir gerade alle möglichen coolen Gerichte zusammen aus. Wir machen zum Beispiel gesunde Eiscreme."

"Ich sehe nichts Falsches daran, ein schwangerer Mann zu sein"

Vierfach-Vater Thomas arbeitet heute als Börsenmakler in Phoenix. Seine Kollegen hier wissen um seine Geschichte als "schwangerer Mann". "Eine Zeit lang dachte ich, dass ich dort einfach anonym über die Flure gehen könnte", erzählt er "Today Health" weiter. Aber dann erfuhren die ersten Kollegen doch davon und der Flurfunk tat sein Übriges dazu.

Doch auch das ist okay für Thomas: "Ich sehe nichts Falsches daran, ein schwangerer Mann zu sein. Ich bin so stolz, dass ich meine Kinder auf die Welt gebracht habe. Das wie ein Abzeichen für mich."

Stolz kann Thomas sicherlich zu Recht sein. Denn es ist wohl auch seinem Mut vor vielen Jahren zu verdanken, dass andere Transmänner, wie der Spanier Rubén Castro oder der Kolumbianer Esteban Landrau, sich heute ebenfalls trauen, mit ihrer Schwangerschaft an die Öffentlichkeit zu gehen. (dhe)