Hautrötungen, Schmerzen, AbgeschlagenheitDiese Lebensmittel sorgen für Entzündungen im Körper

Tierische Produkte fördern Entzündungen und sollten nur in Maßen auf dem Teller landen.
Ein hoher Fleischkonsum kann Entzündungen begünstigen.
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In Deutschland leiden Millionen Menschen unter chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Typ-2-Diabetes. Ursache ist unter anderem eine unausgewogene Ernährung. Doch welche Lebensmittel fördern Entzündungen im Körper besonders?

Diese entzündungsfördernden Lebensmittel solltet ihr meiden

Chronische Entzündungen sind meist Folge eines ungesunden Lebensstils mit viel Stress, unregelmäßigem Schlaf, zu wenig Bewegung, Übergewicht und der falschen Ernährung. Vor allem der regelmäßige Verzehr von Weißmehlprodukten, stark verarbeiteten Lebensmitteln und rotem Fleisch fördert Entzündungen.

Wenn gleichzeitig antientzündlich wirkende Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse und gesunde Fette auf dem Speiseplan fehlen, haben Entzündungen leichtes Spiel.

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Rotes Fleisch nur in Maßen

Verarbeitetes rotes Fleisch wie Schweine- und Rindfleisch enthält neben viel Salz und Zucker vor allem viel Arachidonsäure. Diese Omega-6-Fettsäure findet sich in tierischen Produkten wie Leber, aber auch Butter. Arachidonsäure wird zu Prostaglandinen umgebaut, die entzündungsfördernd wirken. Daher sollten Menschen, die unter entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder unter Stoffwechselstörungen wie Gicht leiden, Arachidonsäure nur in Maßen zu sich nehmen und ihren Fleischkonsum reduzieren.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurstwaren pro Woche.

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Auch Milch wirkt entzündungsfördernd: Wenn Milchprodukte, dann fettarm

Auch Milchprodukte wie Joghurt, Milch oder Quark enthalten die entzündungsfördernde Arachidonsäure. Sie sollten daher nur in Maßen verzehrt werden. Die gute Nachricht: Je fettärmer das Produkt, desto weniger Arachidonsäure enthält es.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte pflanzliche Milchalternativen wie Soja-, Hafer- oder Mandeldrinks bevorzugen.

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Zucker und Weißmehlprodukte liefern „leere“ Kalorien und fördern Entzündungen

Zucker enthält keine Nährstoffe, liefert dafür aber viele Kalorien. Eigentlich sollte es genau andersherum sein. Daher spricht man in diesem Zusammenhang auch von „leeren“ Kalorien. Wenn wir regelmäßig mehr als die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen 25 Gramm Zucker – das entspricht in etwa 5 Teelöffeln – pro Tag zu uns nehmen, kann dies zu vermehrten Entzündungen im Körper führen und Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Fettleber, Bluthochdruck und Adipositas begünstigen.

Zucker lässt den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Folglich schüttet unser Körper Insulin aus, sodass der Blutzuckerspiegel ebenso schnell wieder abfällt. Und schon haben wir wieder Hunger. Gleiches gilt für:

  • Nudeln

  • Reis

  • helles Brot und Brötchen

  • süße Teilchen

Sie alle bestehen aus einfachen Kohlenhydraten und können von unserem Körper schnell zu Zucker abgebaut werden. Weil sie nicht langanhaltend sättigen, essen wir oft mehr, was wiederum Übergewicht begünstigt.

Wird der in die Zellen geschleuste Zucker nicht infolge von Bewegung oder Sport verbraucht, wird er als Fett gespeichert – und wir nehmen auf Dauer zu. Und Übergewicht fördert Entzündungen zusätzlich. Greift also öfter mal zum Müsli mit O-Saft statt zum Toast mit Marmelade oder Wurst oder Cornflakes. Und wenn es anfangs nur einmal pro Woche ist – der erste Schritt ist getan und mit der Zeit kann sich der Geschmack umstellen.

Lese-Tipp: Acht praktische Tipps: Weniger Zucker im Alltag - los geht’s!

Wenn wir regelmäßig zu viele Lebensmittel aus Weizenmehl zu uns nehmen, verändert sich auch unsere Darmflora. Das führt dazu, dass sich die Zahl der entzündungsfördernden Darmbakterien erhöht, wodurch das Risiko für Adipositas und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen steigt.

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Auch Alkohol begünstigt Entzündungen

Auch der regelmäßige Konsum von Alkohol kann Entzündungen im Körper fördern. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass die Menge des sogenannten C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut messbar ansteigt, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum viele alkoholische Getränke zu sich nehmen. Der CRP-Spiegel ist ein guter Indikator für Infektionen und Entzündungen im Körper. Zudem liefert Alkohol viele Kalorien und fördert – regelmäßig konsumiert – somit Übergewicht, das Entzündungen seinerseits begünstigt.

Grundsätzlich sollten Männer nicht mehr als 20 Gramm Alkohol und Frauen nicht mehr als zehn Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Zehn Gramm Alkohol stecken beispielsweise in 250 ml Bier, 125 ml Wein, 100 ml Sekt und 4 cl Schnaps.

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Entzündungsfördernde Fertigprodukte: Finger weg von Transfetten

Transfette entstehen, wenn Lebensmittel stark verarbeitet werden. Das ist beispielsweise beim Härten von pflanzlichen Ölen, Frittieren oder Braten der Fall. Vor allem Süßigkeiten wie industriell gefertigter Kuchen und Kekse oder Pommes frites und Chips enthalten Transfettsäuren.

Transfette sind deshalb so schädlich, weil sie das sogenannte LDL-Cholesterin ansteigen lassen. Dieses lagert sich in den Blutgefäßen ab, kann Arteriosklerose verursachen und den Blutfluss behindern. Dadurch steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Also: Pommes oder Kroketten lieber nicht frittieren, sondern im Backofen backen.

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Was macht chronische Entzündungen so gefährlich?

Bei einer chronischen Entzündung befindet sich unser Körper praktisch ununterbrochen im Alarmzustand. Vor allem am Bauch eingelagertes Fettgewebe, das sogenannte viszerale Fettgewebe, ist stoffwechselaktiv und produziert entzündungsfördernde Botenstoffe, die unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Folglich setzt unser Körper Radikale frei, die unter anderem Viren und Bakterien bekämpfen sollen. Wenn es aber keine Fremdkörper gibt, die bekämpft werden müssen, greift der Körper sich selbst an. Je länger dieser Zustand anhält, desto gefährlicher und weitreichender die Folgen. Autoimmunerkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Rheuma etwa können die Folge sein.

Gründe genug, Entzündungen mit der richtigen Ernährung und regelmäßiger Bewegung entgegenzuwirken. Ihr könnt sogar bewusst auf eine antientzündliche Ernährung setzen: Welche Lebensmittel eine entzündungshemmende Wirkung im Körper haben, haben wir hier zusammengestellt.