Alarmschalter und Notfalltechnik sollen versagt haben
Weil er ohne Aufsicht Sandwich aß - Parkinson-Patient erstickt im Krankenhausbett

Sein Sohn ist wütend und fassungslos!
Jeffrey Heyes (75) erstickt an einem Sandwich und stirbt, während er in einem Krankenhaus in Wigan (Großbritannien) liegt. Der an Parkinson erkrankte Mann hat unbeaufsichtigt gegessen, obwohl es bereits zuvor zu gefährlichen Zwischenfällen gekommen sein soll.
Nachrichten, die du brauchst. Geschichten, die dich packen. Infos, die dich weiterbringen. Ein Blick auf RTL.de – und du kannst immer mitreden!
Großbritannien: Notfalltechnik mit leerem Akku
Bereits zuvor soll sein Sohn Darren Heyes bemerkt haben, dass sein Vater mit Brot im Mund im Bett liege, es aber offenbar nicht schaffe, zu kauen und zu schlucken, schreibt die britische Zeitung Metro. Dennoch lasse man ihn unbeaufsichtigt essen. Jeffrey Heyes kommt im Februar ursprünglich wegen einer Urosepsis ins Krankenhaus, soll aufgrund seines Alters auf eine spezielle Station. Dort ist jedoch kein Bett frei, der 75-Jährige kommt auf eine Allgemeinstation.
Lese-Tipp: Mediziner erklärt: Das passiert im Körper, wenn ein Mensch erstickt
„Er hatte Parkinson, er hatte Schwierigkeiten beim Essen. Warum hat ihn nicht jemand überwacht?“, klagt sein Sohn an. Als man festgestellt hat, dass sein Vater würgt, fallen obendrein wichtige Geräte zum Schutz vor Erstickung aus – der Akku sei leer gewesen. Auch der Notfallalarm am Bett soll nicht richtig funktioniert haben.
„Als die Fachkraft für Blutentnahme feststellte, dass er erstickte, rief sie nach den Krankenschwestern, dann funktionierte der Alarm nicht mehr richtig und die Batterie des Erstickungsschutzes war auch leer“, so Darren Heyes. Bei der späteren Untersuchung wird auch festgestellt, dass seine Sauerstoffmaske nicht an der richtigen Stelle sitzt und das Personal keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt hat. Angeblich habe es Hinweise darauf gegeben, dass der 75-Jährige dies nicht gewollt habe.
Lese-Tipp: Todesfalle Spielzeugkiste - Zwillinge (4) ersticken im Schlaf
Im Video: Sohn erstickt beinahe an Gnocchi - Eltern retten sein Leben
Krankenhausdirektor hat Untersuchung des Vorfalls eingeleitet
Inzwischen wird der Fall am Bolton Coroner's Court untersucht. Der Sohn sagt später, er sei angewidert von dem, was er während der Untersuchung gehört habe: „Es war eine absolute Scheißshow. Ich habe 14 Stunden im Gericht verbracht und es war die schlimmste Erfahrung meines Lebens.“ Der medizinische Direktor des Krankenhauses, Professor Sanjay Arya, räumt ein, dass es nach dem Fall Verbesserungsbedarf gebe.
Lese-Tipp: Ärztliche Behandlungsfehler: Gutachten sieht dringenden Handlungsbedarf
„Nach dem Vorfall wurde eine gründliche Untersuchung durchgeführt, bei der die höchsten Standards für Transparenz und Verantwortlichkeit eingehalten wurden. Die Ergebnisse wurden sorgfältig geprüft, und es wurde ein umfassender Aktionsplan umgesetzt, um alle festgestellten Probleme bei der Pflege zu lösen“, sagt der Krankenhausdirektor. Für Sohn Darren nicht genug, er überlegt nun, weitere rechtliche Schritte einzuleiten. (xes)