„Wir müssen mit dieser Tragödie abschließen"

Familie von vermisster Frau bietet Landbesitzer 46.520 Euro, um ihre Leiche auf seinem Grundstück zu suchen

ARCHIV - 30.12.1969, Großbritannien, ---: Porträt von Muriel Frieda McKay, Ehefrau des damaligen Stellvertreters von Medien-Tycoon Murdoch. Sie war am 29. Dezember 1969 von zwei Brüdern entführt worden und vermutlich kurz danach gestorben. 1970 wurden die Täter, die eine Million Pfund Lösegeld gefordert hatten, in einem der ersten Mordprozesse ohne Leiche in Großbritannien zu lebenslanger Haft verurteilt. 54 Jahre nach dem Mord bieten die Angehörigen einem Landbesitzer Zehntausende Pfund, um auf seinem Grundstück nach der Leiche zu suchen. (zu dpa "Mord vor 54 Jahren: 40.000 Pfund für Suche auf Grundstück geboten") Foto: Press Association/PA Archive/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eine grausame Verwechslung: Muriel McKay wird 1969 für die Frau von Medienmogul Rupert Murdoch gehalten, entführt und getötet. Bis heute wurde ihre Leiche nicht gefunden.
bulkedit sab, dpa

Ende der 60er-Jahre sorgt der Fall weltweit für Schlagzeilen!
Zwei Brüder entführen die damals 55-jährige Muriel McKay. Die Täter erhoffen sich ein hohes Lösegeld, doch Muriel stirbt – ihre Leiche wird nie gefunden. Jetzt bietet ihre Familie einem Grundstücksbesitzer Geld, um nach ihren Überresten suchen zu dürfen.
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Familie wendet sich mit emotionalem Schreiben an Landbesitzer

Die Summe von 40.000 Pfund (umgerechnet 46.520 Euro) soll den Landbesitzer für mögliche Schäden und Reparaturen entschädigen, zitiert der Sender Sky News am Donnerstag aus einem Schreiben der Familie. „Bitte unterstützen Sie uns, denn wir müssen mit dieser Familientragödie abschließen“, heißt es weiter.

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Muriels Überreste werden auf einem Gelände im Dorf Stocking Pelham in der mittelenglischen Grafschaft Hertfordshire vermutet. Frühere Bitten der Familie hatte der Landbesitzer bisher abgelehnt. Lediglich in einem kleinen abgesteckten Teil durfte die Polizei im Frühling 2022 suchen - die Aktion brachte keinen Erfolg.

Im Video: Wer sind diese Frauen?

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Täter bietet Hilfe und konkrete Hinweise

Die Hoffnung Muriel nach 54 Jahren endlich zu finden ist groß, nachdem der noch lebende der beiden Täter angeboten hat bei der Suche zu helfen. Er wolle die Ermittler und die Familie genau zu der Ermordeten führen.

Im Herbst 2023 hatte die Familie dem heute 75-Jährigen ebenfalls 40.000 Pfund für Hinweise auf den Ort der Leiche geboten. Der Mann lehnte ab, aber nannte freiwillig erstmals Details. Nach eigenen Angaben wegen seines schlechten Gewissens.

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Demnach sei die 55-jährige Frau plötzlich kollabiert und gestorben. In Panik hätten die Männer sie dann auf dem Grundstück begraben. Ein großer Schritt für die Familie. Nun gebe es endlich konkretere Hinweise auf den genauen Ort, wo Anfang 1970 die Leiche von Muriel McKay verscharrt worden sei, sagt Mark Dyer, Enkel der Verstorbenen.

Verwechselt, entführt und ermordet: Der Fall Muriel McKay

Der Fall war damals einer der größten Fälle für Scotland Yard. Die dreifache Mutter und war am 29. Dezember 1969 von zwei Brüdern aus ihrem Zuhause in London entführt worden. Ihr Ehemann war ein bekannter Zeitungsmanager in London und Stellvertreter des Medienmoguls Rupert Murdoch. Wie die Daily Mail berichtet, soll Muriel von den Tätern mit Murdochs Frau Anna Maria verwechselt worden sein.

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Eine Million Pfund forderten die Männer als Lösegeld, doch die damals 55-Jährige überlebte die Entführung nicht. 1970 kann die Polizei die Täter festnehmen. In einem der ersten Mordprozesse ohne Leiche in Großbritannien werden sie zu lebenslanger Haft verurteilt. Einer der Brüder starb im Gefängnis, der andere wurde nach der Entlassung in sein Heimatland Trinidad und Tobago abgeschoben.

Damit der Täter jetzt nach Großbritannien zurückkehren und die Suche unterstützen kann, müsste die britische Regierung seine Ausweisung aufheben. (okr)