Emotionale Rückkehr in die Heimat: Malala trifft nach Jahren ihre Familie in Pakistan
"Ich kann nicht glauben, dass es wirklich passiert"
Die Geschichte dieses Mädchens ging um die Welt, viele bewundern und verehren sie, einige wenige Wirrköpfe hassen sie: Malala Yousafzai ist ein Symbol für Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung. Nun ist die Friedensnobelpreisträgerin erstmals seit sechs Jahren wieder nach Pakistan gereist, wo sie einst feige überfallen und schwer verletzt worden war – nur, weil sie ein ganz normales Kind sein wollte und dies pseudo-religiösen Fanatikern missfiel. Die Visite in ihrer Heimat im Swat-Tal war streng geheim gehalten worden.
"Ich bin erst 20 Jahre alt, aber ich habe viel erlebt"
Seither ist viel passiert: Die 20-Jährige lebt und studiert in Großbritannien, reist um die Welt, um ihre bewegende Geschichte zu erzählen und um das Recht auf Bildung in ihrer Heimat zu werben. 2014 wurde Malala der Friedensnobelpreis verliehen, drei Jahre später bekam sie ihre Urkunde. Bei ihrem ersten Pakistan-Besuch seit dem feigen Mordversuch der Taliban hielt sie eine bewegende Rede: "Ich kann nicht glauben, dass es wirklich passiert - ich habe in den vergangenen Jahren so oft davon geträumt, wieder in meine Heimat zurückzukehren", so Malala mit Tränen in den Augen.
"Ich bin erst 20 Jahre alt, aber ich habe viel erlebt, sagte Malala in ihrer Rede. "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Land nie verlassen." Nun sei sie wiedergekommen, um ihr Volk zu sehen. Sie werde sich weiter für die Bildung von jungen Menschen in Pakistan einsetzen, versprach sie. Ministerpräsident Shahid Khaqan Abbasi sagte: "Ich bin sehr glücklich, unsere Tochter hier willkommen zu heißen. Du bist die stärkste der pakistanischen Stimmen gegen Extremismus."
Malala Yousafzai wurde überfallen und schwer verletzt, weil sie frei sein wollte
Im Oktober 2012 hatten maskierte Kämpfer der Taliban im Swat-Tal in Nordpakistan Malalas Schulbus angehalten und ihr in den Kopf geschossen. Sie war damals 15 Jahre alt und hatte sich schon seit Jahren für Schulbildung für Mädchen und gegen das grausame Regime der Islamisten in ihrer Heimat ausgesprochen. Weil die Taliban sie weiter bedrohen, lebt Malala seit Jahren in Großbritannien.