Schon gewusst? Super praktisch, aber keiner macht's! Wo Sie Elektroschrott ganz einfach entsorgen können

Defekte Handys, Toaster, Wasserkocher - wohin damit, wenn die Geräte ihren Geist aufgeben? Dafür gibt es längst eine einfache Lösung!
Elektroschrott zum Recyclinghof zu bringen, ist oft umständlich und kann sogar mit Kosten verbunden sein. Seit dem 1. Juli 2022 gibt es dafür eine bequeme Möglichkeit - aber die wird kaum genutzt!
25 000 zusätzliche Rückgabestellen für Elektroaltgeräte
Eigentlich sollte die im vergangenen Sommer eingeführte Neuregelung die Entsorgung von ausgedienten Handys, Rasierern und ähnlichem Kleingerät in Deutschland viel einfacher machen. „Alte Elektrogeräte kann man nun gleich beim Wocheneinkauf zurückgeben“, schwärmte damals der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Durch die Neuregelung gebe es auf einen Schlag 25 000 zusätzliche Rückgabestellen für Elektroaltgeräte in der Bundesrepublik. Nur: Leider nutzt sie kaum jemand.
Im Video: Nehmen Supermärkte unseren Elektroschrott an?
Diese Bedingungen müssen erfüllt sein
Denn seit dem 1. Juli 2022 gilt: Verbraucherinnen und Verbraucher können alte Elektrogeräte wie elektrische Zahnbürsten oder Handys auch in Discountern und Supermärkten abgeben. Voraussetzung ist, dass die Ladenfläche größer als 800 Quadratmeter ist und die Geschäfte selbst mehrmals im Jahr Elektrogeräte verkaufen.
Kleinere Geräte wie ausrangierte Taschenrechner oder Powerbanks müssen die Läden auch dann zurücknehmen, wenn sie anderswo gekauft wurden. Größere Geräte wie alte Fernseher dürfen aber nur beim Kauf eines neuen Geräts abgegeben werden - zum Beispiel, wenn ein Supermarkt Fernseher im Rahmen einer Aktion anbietet. Auch Online-Händler müssen Elektroschrott kostenlos und unkompliziert zurücknehmen und recyceln.
Hintergrund war damals, dass in Deutschland bisher weniger alte Elektrogeräte eingesammelt werden als eigentlich von der EU vorgeschrieben. Bürger sind verpflichtet, ihren Müll zu trennen - dazu gehört auch, dass Elektroschrott weder in den Restmüll noch in die gelbe Tonne oder den gelben Sack gehört.
Ihre Erfahrung ist gefragt!
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
Möglichkeit wird „nur in Maßen genutzt“
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka berichtete, die Rückgabemöglichkeit werde „eher vereinzelt genutzt“. Auch beim Konkurrenten Rewe, zu dem auch die Discountkette Penny gehört, hieß es: „Von dem Angebot wurde bisher in unseren Märkten wenig Gebrauch gemacht.“
Der Discounter Lidl teilte mit, dass das Angebot nur „verhalten angenommen wird“. Und auch bei Aldi Nord hieß es, die Möglichkeit werde „nur in Maßen genutzt“. Lediglich Kaufland berichtete, die Kundinnen und Kunden nähmen „die Möglichkeit zur Rückgabe von Elektrogeräten bisher gerne an“. Der zur Edeka-Gruppe gehörende Discounter Netto teilte mit, die Nachfrage nach der Rückgabemöglichkeit variiere je nach Filialstandort. (dpa/ija)