Frau trifft Ministerin nicht
Eierwurf auf Außenministerin Baerbock bei Wahlkampfauftritt in Wuppertal
Bei einem Wahlkampfauftritt für die Grünen in Nordrhein-Westfalen ist auf Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mit einem rohen Ei geworfen worden. Bei der Veranstaltung am Sonntagnachmittag in Wuppertal habe das Ei sein Ziel verfehlt, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Die Personalien der Eierwerferin seien aufgenommen und es sei eine Strafanzeige ausgestellt worden.
Baerbock: "Zweifelhafter Weg" beim Recht auf Meinungsfreiheit
Sicherheitsbeamte liefen nach dem Eierwurf auf die Bühne, um die Ministerin abzuschirmen. Die Politikerin setzte ihren Auftritt unbeirrt fort und hielt der Werferin vor, beim Recht auf Meinungsfreiheit einen zweifelhaften Weg zu gehen. Ihre Ansage: „Ihr könnt so viele Eier werfen, wie ihr wollt.“
Die Bundesregierung steht in Kreisen von Friedensaktivisten und auch in anderen Teilen der Bevölkerung in der Kritik, weil sie die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland in die Ukraine befürwortet. Die Grünen waren jahrzehntelang gegen Waffenlieferungen. Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg hat bei führenden Grünen-Vertretern zu einem Umdenken geführt.
Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey war Anfang Mai bei einer DGB-Kundgebung in Berlin ebenfalls mit einem Ei beworfen worden. Sie hat ihre Rede daraufhin abgebrochen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) musste Ende April bei einem Wahlkampfauftritt in Bielefeld ein Pfeifkonzert über sich ergehen lassen. In Nordrhein-Westfalen wird am kommenden Sonntag (15. Mai) ein neuer Landtag gewählt. (dpa/uvo)