2012 spielte er Szenario im Thriller durch

Drohen großflächige Stromausfälle? Wozu "Blackout"-Bestseller-Autor Elsberg jetzt rät

An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Ein Informatiker vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Das ist der Klappentext des Buches „Blackout. Morgen ist es zu spät“. 2012, als der Thriller erschien, war ein solches Szenario Science Fiction. Inzwischen werden zumindest kurzzeitige Stromausfälle in Deutschland nicht mehr ausgeschlossen.
Wir haben mit dem „Blackout“-Bestseller-Autor gesprochen. Sein Buch war der absolute Kassenschlager. Bis 2019 wurden 1,7 Millionen Exemplare verkauft, es wurde in 15 Sprachen übersetzt.
Fühlt er sich von der Realität überholt? Und hat er Tipps, wie wir uns im Falle eines Stromausfalls am besten verhalten? Frauke Holzmeier hat Marc Elsberg interviewt. Das ganze Gespräch sehen Sie im Video.

"Gezielte Abschaltungen sind kein Blackout“

Die gute Nachricht: Szenen wie in seinem Buch hält der österreichische Autor für nicht sehr wahrscheinlich und doch rät er zur Vorsorge: „Die sinnvollste Vorbereitung ist, den behördlichen Empfehlungen zu folgen. Die Listen gibt es online. Das sind eben die bekannten Dinge Wasser, Lebensmittel für circa zwei Wochen. Das ist nicht so wahnsinnig viel, das ist für jeden händelbar.“

Beim Thema Stromausfall müsse man zwischen verschiedenen Szenarien unterscheiden. „Wovor man aber wirklich warnen muss, ist, diese Begriffe miteinander zu vermischen. Gezielte Abschaltungen sind kein Blackout,“ so der Autor.

Lesetipp: Checkliste für den Stromausfall – was Sie für den Notfall immer zu Hause haben sollten.

VIDEO: Das passiert bei Stromausfall in der Wohnung: Was noch funktioniert und was nicht

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Blackout-Autor kritisiert nicht ausreichende Vorbereitung der Behörden

Das erste Szenario sei das, was vielleicht am ehesten passieren könnte und auch diskutiert wird: Dass es für einzelne Stunden Abschaltungen in kleinen Regionen gibt. „Es ist kein Blackout, es ist kein Kontrollverlust, das ist – im Gegenteil - zum Sichern der Netze.“ Das sei nicht schlimmer, als wenn sowieso für jemanden der Strom ausfalle. Dann gäbe es ein zweites Szenario. „Ein Stromausfall, der auch klein und beschränkt ist, wo aber auch noch mein Handy etc. funktioniert.“ Das dritte Szenario wäre dann ein großflächiger, länger dauernder Stromausfall „wegen des Wetters, wegen instabiler Netze plus menschliches oder technisches Versagen“.

Da müssten diverse Dinge zusammenkommen. „So etwas ist nach ein paar Stunden, bis maximal in einigen Gebieten vielleicht drei, vier Tagen wieder beherrschbar.“ Und das vierte Szenario, wie im Buch von Elsberg beschrieben, sei der Ausfall aufgrund eines Angriffs durch Terror oder Krieg.

Video-Tipp: 2005 fiel im Münsterland wegen des starken Schneefalls der Strom einige Tage aus –wie das damals ablief und was die Menschen gelernt haben, sehen Sie im Video.

"Vor allem auf kommunaler Ebene schaut's oft nicht so wahnsinnig toll aus"

Kann der Erfolgsautor angesichts der Lage derzeit noch gut schlafen oder gibt es doch etwas, was ihn beunruhigt? „Was man leider sagen muss, ist, dass die Vorbereitung genauso wie sie auf individuellem Haushaltslevel nicht ausreichend vorhanden sind, auch leider in vielen Behörden nicht vorhanden ist.“ Vor allem auf kommunaler Ebene schaue es oft nicht so wahnsinnig toll aus, kritisiert Elsberg. (eku)

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