Vor Midterms-Wahlen in den USA
Trump kündigt an: Werde "sehr wahrscheinlich" wieder kandidieren
Donald Trump lässt kaum noch Zweifel an einer erneuten Kandidatur für das US-Präsidentenamt offen. "Um unser Land erfolgreich, sicher und glorreich zu machen, werde ich es sehr, sehr, sehr wahrscheinlich wieder tun", sagte der 76-jährige Ex-Präsident am Donnerstag auf einer Wahlkampfveranstaltung. "Macht euch bereit. Das ist alles, was ich euch sage. Sehr bald. Seid bereit." Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr aus dem Umfeld des Republikaners, dass er womöglich eine Kandidatur für 2024 kurz nach den Kongresswahlen am kommenden Dienstag bekanntgeben könne.
Trump hatte die Wahl 2020 nach nur einer Amtszeit gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden verloren. Bis heute wiederholt er aber die Behauptung, seine Niederlage sei nur wegen Wahlbetrugs zustande gekommen. Nach wie vor ist sein Einfluss in der Republikanischen Partei immens.
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VIDEO: "Es braucht Trump, um uns wachzurütteln"
Seit Monaten tourt Trump durchs Land, spielt immer wieder mit seiner möglichen Kandidatur. Doch nicht nur die USA gesamt sind politisch tief gespalten – die Republikaner selbst sind sich in der Personalie Trump uneins. “Viele Republikaner wollen Trumps Politik gerne fortsetzen, den Ex-Präsidenten selbst dabei aber möglichst raushalten. Trumpismus ohne Trump – als Formel für den Sieg“, so USA-Korrespondent Oliver Beckmeier. In Cleveland, Ohio hat er mit vielen Republikanern über die anstehende Wahl gesprochen. Seine Reportage sehen Sie im Video.
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Mehrere Vertraute Trumps rechnen laut Reuters damit, dass Trump womöglich den erwarteten Rückenwind für die Republikaner bei den Kongresswahlen nutzen könnte, um eine Kandidatur anzukündigen. Eine mit Trumps Plänen vertraute Person sagte, der Ex-Präsident wolle seine Wiederwahlkampagne kurz nach den Kongress-Wahlen am kommenden Dienstag ankündigen.
Trump habe sich nach potenziellen Mitarbeitern umgesehen. Die Person sagte, sie sei von Trumps Team kontaktiert worden, um das Interesse an einer Zusammenarbeit auszuloten.
Laut Umfragen liegen die Republikaner vorne
Mit der Bekanntgabe einer Kandidatur bereits in den kommenden Wochen könnte Trump auch potenzielle Konkurrenten in seiner Partei ausbremsen, sagten die Berater. Sie hielten es jedoch auch für möglich, dass Trump die Entscheidung über eine Bewerbung auch noch hinauszögern könnte. "Er wird wollen, dass die Spekulationen monatelang andauern", sagte eine Person mit Verbindungen zu Trump. Ein Sprecher Trumps äußerte sich zu den Angaben zunächst nicht.
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Umfragen zufolge ist es sehr wahrscheinlich, dass die Republikaner am Dienstag die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus gewinnen. Auch auf die Kontrolle über den Senat können sie sich Hoffnungen machen. Derzeit sind die Demokraten in beiden Kammern an der Macht. Ihnen setzt aber insbesondere die hohe Inflation zu sowie der niedrige Zuspruch, den Biden für seine Politik erhält. Zuletzt lagen seine Beliebtheitswerte bei 40 Prozent. Doch auch Trump schneidet nicht viel besser ab. In einer Umfrage von Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos vom Oktober kam er auf 41 Prozent. (reuters/eku)
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