Es geht um den Paket-Code!

Irre DHL-Betrugsmasche - was ihr bei einem Anruf NICHT machen dürft

ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein DHL-Paketzusteller liefert am 09.12.2014 in seinem Zustellbezirk Sendungen aus. (zu dpa "Unbekannte erpressen DHL im Weihnachtsgeschäft - Millionen-Forderung" vom 03.12.2017) Foto: Daniel Karmann/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich am Telefon als DHL-Bote ausgeben (Symbolbild).
dka soe kde, dpa, Daniel Karmann

Achtung, wenn diese Menschen anrufen...
Betrüger geben sich am Telefon als DHL-Boten aus und fordern einen persönlichen Sicherheitscode für eine Paketzustellung. Wie die Masche genau funktioniert und was man auf keinen Fall machen sollte.
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Echter Code - aber nicht für Paket

Und so funktioniert laut dem LKA Niedersachsen der DHL-Betrug am Telefon:

„Die Geschädigten erhielten einen Anruf über eine Mobilfunknummer. Die Person am Telefon gibt sich als DHL-Bote oder Paket-Bote aus. Angeblich würde sich ein Paket in Zustellung für den Angerufenen befinden. Dieses könne aber aus Sicherheitsgründen oder wegen falscher Adresse erst korrekt nach Nennung eines Codes zugestellt werden. Die Code-Zustellung würde per SMS erfolgen.“

Im direkten Anschluss wird tatsächlich eine SMS mit einem Code zugestellt. Der Angerufene nennt den Code und hofft nun auf die Zustellung des Pakets.

„Vereinzelt wurde die angerufene Person erneut kontaktiert (u.a. auch per WhatsApp mit anderer Mobilnummer) und um die Übermittlung eines neuen Codes gebeten. Eine Paketzustellung erfolgt natürlich nicht“, erklärt das LKA den weiteren Verlauf.

Was die Betroffenen übersehen: Der Code ist echt, wird aber nicht für die Paket-Zustellung benötigt. Mit dem Code können die Betrüger in einen Account einbrechen, zum Beispiel des Mobilfunkanbieters.

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Das haben die Täter mit dem Einmal-Code vor

Was haben die Täter mit dem Code gemacht?

„Der zugestellte Code war für eine Sicherheitsbestätigung des Accounts (z.B. O2-Mobilfunk-Account, Mail-Account). Der oder die Täter haben nach Nennung des Codes Zugriff auf den fremden Account bekommen. Mittels dieser Bestätigung wurde in einem Beispiel eine neue eSIM bestellt. Dies ist eine virtuelle SIM-Karte die zum Beispiel ein einem aktuellen Smartphone als SIM-Karte hinterlegt werden kann. Mittels der neuen „Karte“ kann nun das Telefon (Mobilnummer) so genutzt werden, wie es der echte Inhaber zuvor gemacht hat. Es können SMS empfangen, versendet oder Telefonate geführt werden“, schildert das LKA Niedersachsen die weitere Vorgehensweise

Für die Betroffenen kann der Schaden sehr groß werden. Denn mit der gekaperten Handynummer kann sogar die eigentlich als sicher geltende Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgehebelt werden. So können die Kriminellen Zugriff auf das Online-Banking erhalten oder einen E-Mail-Account übernehmen. „Man kann so etwas fast schon als Totalschaden bezeichnen“, fasst das LKA die Folgen zusammen.

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Deshalb die Bitte der Polizei’: „Wer die Codes nicht persönlich und direkt angefordert hat, sollte vorsichtig sein! Solche Codes dürfen auf keinen Fall an unbekannte Dritte weitergegeben werden!“

Betroffene sollten deshalb unbedingt bei der örtlichen Polizei Anzeige erstatten. (aze)