Digitalisierung der Behörden
Warum deutsche Ämter bei der Digitalisierung hinterherhängen - und wie es auch anders geht!
Es könnte alles so einfach sein: Die Digitalisierung sollte Bürgern den lästigen Gang zum Amt ersparen. Ausweis abgelaufen? Den Bewohner-Parkausweis verlängern? Mit ein paar Klicks könnte man das schnell und bequem von zu Hause aus erledigen. Doch Deutschland hinkt hinterher. Warum das so ist und wie es auch anders geht, sehen Sie im Video.
Deutschlands Bürokratie wird nur schleppend digital
Haben Sie in letzter Zeit versucht einen Termin bei Ihrem Bürgeramt zu bekommen? Wer den Reisepass erneuern muss oder einen Wohngeldantrag einreichen will, wartet oft wochenlang. Wer dann endlich einen der begehrten Termine ergattert hat, muss sich dann meist frei nehmen – denn natürlich schafft man den Gang zum Amt nicht in der Mittagspause.
Die Digitalisierung der Ämter könnte da die schnelle und vor allem einfache Lösung für die Bedürfnisse der Bürger sein. Doch gerade da liegt Deutschland im europäischen Vergleich weit hinten. Das Rathaus in Nürnberg zeigt jedoch: Das Bürokratie-Monster Deutschland kann doch digital!
Mit wenigen Klicks können Bürger bequem vom Sofa aus viele Dienstleistungen der Stadt beanspruchen. Dabei orientieren sie sich an den Bedürfnissen der Bürger, sagt der Programm-Manager der Stadt Nürnberg Michael Summerer: „Wir fragen bei den Dienststellen nach, was beantragen die Kunden bei euch, was würde euch helfen was digital ist, was würde den Bürgern helfen, und diese Liste arbeiten wir immer mehr ab.“
Wie denken Sie darüber: Wie gut sind unsere Ämter aufgestellt?
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
Warum sind Deutschlands Ämter nicht digitaler?
Die deutschen Ämter sollen digitaler werden. Das sagt auch das sogenannte „Onlinezugangsgesetz“. Sprich: Bis Ende 2022 sollten Bund, Länder und Kommunen wichtige Verwaltungsleistungen auch online anbieten – ohne den Gang zum Amt. Doch in der Realität schaffen das nur die wenigsten Städte. Zwischen 3 und 30 digitale Dienstleistungen bieten die meisten Ämter an. Zu wenig! Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit nur auf Platz 21.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
kaum Digital-Kenntnisse in den Behörden
Datenschutzfragen
Rechtliche Bedenken
keine einheitliche Software
Den meisten Ämtern fehlt ein Experte, der sich der Digitalisierung annimmt. Kurzum: Es fehlen auch hier Fachkräfte. Auch andere Städte müssen jetzt nachziehen, doch noch gilt es die vielen bürokratischen Hürden zu überwinden. Nürnberg zeigt aber, dass es geht. Bleibt zu hoffen, dass viele Städte und Gemeinden zeitnah nachziehen können. (sso)
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