„Blanke Zumutung" für Fahrgäste

Wieder steht alles still - Deutsche Bahn verliert Klage wegen Bahnstreik gegen GDL

Der nächste, bitte! Erneut geht wenig bis nichts mehr auf den deutschen Schienen – genervte Kunden dürfen den Konflikt zwischen Bahn und GDL ausbaden.
Begleitet von wachsender Kritik haben die Lokführer der Deutschen Bahn ein weiteres Mal die Arbeit niedergelegt. Der Streik im Personenverkehr begann in der Nacht zum Dienstag um 2 Uhr und soll 24 Stunden dauern, wie eine Bahnsprecherin am Morgen bestätigt. Die Bahn versuchte am Montag, den Streik noch gerichtlich stoppen zu lassen – erfolglos.
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Kurz vor den Osterferien häufen sich die Streiks bei der Bahn

Es ist bereits der sechste Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der laufenden Tarifrunde. Fahrgäste müssen mit großen Einschränkungen rechnen. Die Bahn hat einen Notfahrplan organisiert, der im Fernverkehr etwa ein Fünftel des Zugverkehrs sichert. Auch der Regionalverkehr und die S-Bahnen der Deutschen Bahn sind betroffen. Dort kann sich das Angebot je nach Region stark unterscheiden.

Lese-Tipp: Lokführergewerkschaft GDL ruft zu neuem Bahnstreik auf

Nach dem Ende des Streiks am Mittwoch müssen Fahrgäste weiter mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Im Güterverkehr begann der Streik schon am Montagabend.

Video-Tipp: GDL-Chef Claus Weselsky erklärt den Wellenstreik bei RTL

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Kurzfristige Streikankündigung in der Kritik

Am Montagabend (11. März) verlor die Bahn eine Klage gegen die Lokführergewerkschaft GDL, um den Streik quasi in letzter Minute zu verhindern. Sie kündigte daraufhin an, vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht in Berufung gehen zu wollen. „Die Streikankündigung ist viel zu kurzfristig, zudem gibt es rechtswidrige Forderungen“, teilte Florian Weh, Hauptgeschäftsführer des Bahn-Arbeitgeberverbands AGV Move, nach der Entscheidung des Arbeitsgerichts mit. „Im Sinne unserer Kundinnen und Kunden tun wir deshalb alles, um den Wellenstreik noch zu stoppen.“

Die GDL hatte diesen Streik deutlich kurzfristiger angekündigt als die vorigen Arbeitskämpfe. Mit solchen sogenannten Wellenstreiks will Gewerkschaftschef Claus Weselsky den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Über die Berufung soll erst am Dienstag gegen Mittag - also nach Streikbeginn - verhandelt werden. Sollte das Hessische Landesarbeitsgericht anders entscheiden als das Frankfurter Arbeitsgericht, müsste die GDL ihren Streik unterbrechen. Ein sofortiges Ende der Einschränkungen für Fahrgäste würde das aber nicht bedeuten.

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Streiks über Ostern bei der Deutschen Bahn?

Die Bahn hatte im laufenden Konflikt schon einmal versucht, einen Arbeitskampf der GDL juristisch zu verhindern, hatte dabei aber in zwei Instanzen keinen Erfolg.

Nach zuletzt erneut gescheiterten Verhandlungen hatte der Konzern die Gewerkschaft Ende vergangener Woche zu weiteren Gesprächen aufgerufen. Die GDL knüpfte diese an die Bedingung, dass die Bahn ein neues Angebot vorlegen müsse.

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Neue Streiks kündigt die GDL nun nicht mehr 48 Stunden vor Beginn an, sondern kurzfristiger. Auch Streiks über Ostern hat die GDL mit ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky nicht ausgeschlossen.

Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn sind damit seit bald einem Jahr immer wieder Streiks ausgesetzt. Vor der GDL hatte die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft mit zwei Warnstreiks im vergangenen Frühjahr einen besseren Tarif erkämpft, ein dritter Warnstreik wurde gerichtlich gestoppt. Im Herbst begannen dann die Arbeitskämpfe der GDL. (dpa/aze/lha)