Böse Bescherung?

Bahn-Streik über WEIHNACHTEN droht

Jörg Carstensen
Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn flammt wieder auf und könnte ausgerechnet zu Weihnachten für Chaos im Reiseverkehr sorgen. Foto: Jörg Carstensen/dpa
deutsche presse agentur

Könnte das das Ende der Besinnlichkeit vieler Bahnkunden werden?
Nach dem Ende der sogenannten Friedenspflicht für Lokführer, könnten neue Bahn-Streiks ausgerechnet zu Weihnachten viele Reisende überraschen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) droht bereits mit Einschränkungen über die Feiertage.

Ende des Weihnachtsfriedens?

Ab November könnte es ungemütlich werden für Bahnreisende: Anstehende Tarifverhandlungen zwischen Bahn und Gewerkschaft und damit verbundene Streiks, könnten für erhebliche Einschränkungen sorgen. Denkbar wären diese auch zu Weihnachten, erklärt die GDL.

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GDL-Boss Claus Weselsky (64), droht dem Bahn-Konzern öffentlich und möchte sogar kurze Warnstreiks umgehen, um direkt in unbefristete Streiks übergehen zu können. Dazu will er die Mitglieder abstimmen lassen. „Warum soll ich in irgendeiner Form nur ein kleines Tamtam veranstaltet, wenn ich weiß, dass es auf die andere Seite keine Wirkung entfaltet?“, sagt Weselsky zur dpa.

Fakt ist: Um den Weihnachtsfrieden rechtlich sicher stören zu dürfen, ist es wichtig, den Willen der Gewerkschaftsmitglieder per Urabstimmung abzufragen. Erst dann könnte die GDL längere Arbeitskampfmaßnahmen durchführen. Einen Weihnachtsfrieden hatten zuvor Vertreter der Deutschen Bahn in Verhandlungen vorgeschlagen. „Das haben wir abgelehnt, weil wir die Entwicklung nicht kennen und weil wir nicht wissen, wie viele Verhandlungen wir bis dahin machen“, sagt Weselsky. Die Weihnachtsfeiertage schließe er für einen Arbeitskampf nicht aus.

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GDL: Mindestens 555 Euro mehr pro Monat

Nachdem Fahrgäste in den vergangenen Monaten schon unter dem Tarifstreit zwischen Bahn und der Konkurrenzgewerkschaft EVG litten, könnte nun also erneute Ungewissheit das Bahnfahren begleiten. Die GDL fordert unter anderem 555 Euro mehr Lohn im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Größter Streitpunkt dürfte allerdings eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden werden. Bisher gilt eine 38-Stunden-Woche.

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„Wir haben zu wenig Lokführer, zu wenig Zugbegleiter, jetzt zu wenig Fahrdienstleiter, zu wenig Werkstattmitarbeiter“, klagt der GDL-Chef. Seiner Ansicht nach läge das vor allem an der Unattraktivität der Bahn-Berufe, da Tätigkeiten „nun mal 24 Stunden, sieben Tage die Woche und 265 Tage im Jahr laufen.“ Mit einer reduzierten Arbeitszeit könne die Bahn als Arbeitsgeber attraktiver werden, führt Weselsky aus.

Für Bahnkunden wäre kein Streik wohl eines der schönsten Geschenke zum Fest!
(xes)