Beliebtes Motiv für Instagram-FotosDeshalb schaden Steinmännchen der Umwelt

Die meisten Urlauber kennen die Steinmännchen, die man überall auf der Welt verteilt an Wegesrändern oder Stränden sieht. Touristen lassen sich gerne vor ihnen fotografieren oder stapeln fleißig immer neue Steine aufeinander, um sich mit ihrem eigenen Turm am Reiseziel zu verewigen. Doch so hübsch die Steintürmchen im Instagram-Feed aussehen - unserem Ökosystem schaden sie.
Türmchen sind ein beliebtes Instagram-Motiv
Der Playa Jardín in Puerto de la Cruz auf Teneriffa ist einer dieser beliebten Steinstrände, an dem bis vor Kurzem hunderte der Türmchen zu finden waren. Auf Instagram findet man zahlreiche Fotos von Urlaubern, die inmitten der Steinmännchen posieren.
Steintürmchen am Playa Jardín abgebaut
Doch vergangene Woche haben rund 150 Freiwillige die Türmchen am beliebten Playa Jardín in einer großen Aktion abgebaut und die Steine wieder am Strand verteilt. Die Aufräumaktion war Teil der Kampagne "#pasasinhuella" (zu Deutsch: "Hinterlasse keine Spur"), die Umweltschützer ins Leben gerufen haben.
Denn mit den Steinmännchen gibt es ein großes Problem: Unter den Steinen, die von Touristen achtlos von Ort und Stelle genommen und gestapelt werden, leben kleine Tiere wie Insekten, Reptilien oder Spinnen. Werden die Steine weggenommen und gestapelt, verlieren die Tiere ihre Rückzugsorte. Außerdem wachsen zwischen den Steinen Pflanzen, die beim Bewegen und Stapeln entwurzelt werden.
Was können Urlauber tun?
Touristen können helfen, indem sie nicht nur selbst keine Steinmännchen bauen, sondern vorhandene Türme an Stränden wieder zurückbauen. Dabei ganz wichtig: Die Türme dürfen nicht einfach umgestoßen werden. Stattdessen sollten Urlauber die Steine einzeln vorsichtig vom Stapel nehmen und zurück auf den Boden legen.
Der Erfolg der Rückbauaktion auf Teneriffa war leider nur von kurzer Dauer: Laut der spanischen Zeitung "El Día" wurden dort mittlerweile schon wieder neue Steinmännchen gebaut.
Das ist der ursprüngliche Sinn des Steinestapelns
Ursprünglich hatte das Stapeln der Steine einen überlebenswichtigen Sinn: Seit Jahrhunderten dienen Steinmännchen als Orientierungspunkte und Wegmarkierungen, etwa für Wanderer und Bergsteiger. Vorhandene Steinmännchen in den Bergen müssen deshalb auf jeden Fall stehen bleiben, um Wanderern den richtigen Weg weisen zu können.
Ein Grund mehr, nicht wahllos Steine am Wegesrand zu stapeln. Neben dem Schaden für das Ökosystem läuft man damit schnell Gefahr, andere auf eine falsche Fährte zu bringen.
Video: Dieser Hund sammelt Plastikflaschen am Strand
Hündin Ikura befreit mit Vergnügen Strände von Plastik. Wie das aussieht, zeigen wir im Video.
































