Kommentar zur Corona-KriseDanke für gar nichts, ihr Staatsversager!

Jedes "Wir müssen jetzt schnell" ist ein "Wir waren zu dämlich...!"

Nackter kann sich die Politik nicht in den Wind stellen. Jeder Satz, der mit „Wir müssen jetzt ganz schnell…“ beginnt, sagt in Wahrheit: „Wir waren zu dämlich, rechtzeitig…“. Es ist eine Selbstentlarvung sondergleichen. Für wie dumm sollen die Bürger verkauft werden?

Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn zum Beispiel forderte diese Woche einen „Weckruf“. Daran stimmt nur eines: dass er felsenfest geschlafen hat. Die Kanzlerin kann zwar von sich sagen, dass sie schon im August den Druck auf die Ungeimpften durch weitreichende 2-G-Regeln erhöhen wollte. Sie scheiterte an den Bundesländern, aber hat sie es danach noch einmal versucht? Nein, hat sie nicht, und das ist ein sträfliches Versäumnis. Dasselbe gilt für ihren Vizekanzler und Bald-Nachfolger Olaf Scholz. Der will mit der Corona-Politik offenkundig erst etwas zu tun haben, wenn er im Kanzleramt sitzt. Aber das ist zu spät und ein ganz schlechter Start.

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Die Geimpften sind die Gelackmeierten

Zwei Drittel der Bevölkerung sind nun also geimpft – und gelackmeiert: Sie kommen in Mithaftung für all‘ die freiwillig ungeimpften Narren im Land. Im Süden und Südosten Deutschlands dürfte ein Lockdown für ALLE, auch die Geimpften, nur noch eine Frage der Zeit sein. Der hilflos schlecht vorbereitete Staat weiß sich nicht anders helfen.

Und noch schlimmer: Die Millionen, die zur dritten Impfung, dem „boostern“ anstehen, könnten bald ihren Impfschutz verlieren, weil es zu lange dauert, bis sie drankommen. Derselbe planlose Staat hat die Vorbereitungen dafür vertrödelt, und aus freiwillig Geimpften werden demnächst unfreiwillig Ungeimpfte. Mehr gesellschaftlicher Sprengstoff geht nicht, die Zündschnur brennt.

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Geht auf die Kappe der alten Regierung, die neue steht aber nicht besser da

Das geht alles auf die Kappe der alten Bundesregierung, aber leider stehen FDP, Grüne und SPD nicht viel besser da. Mitten in der nächsten Welle wollte die neue Regierung weite Teile der Geschäftsgrundlage für die Corona-Bekämpfung über Bord werfen. Das sah so aus und klang wie Corona-Entwarnung, und alles, was der FDP gegen die Kritik daran einfiel, war ein näselnder Nachhilfekurs in Staatsrecht. Weiter von den Menschen und ihren Sorgen kann man nicht weg sein.

Deutschland wird auch diese Krise und diesen Winter durchstehen. Aber der Politik in Bund und Ländern kann man bis auf weiteres nur zurufen: Danke für gar nichts, ihr Staatsversager.

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