Teuer ist nicht gleich gutCrosstrainer im Test - fast alle Geräte fallen durch

Sie kosten bis zu 1.300 Euro und versprechen bei regelmäßigem Training eine gute Figur und Fitness: Crosstrainer. Wer sich überlegt eines dieser Geräte anzuschaffen, sollte aber ganz genau hinschauen. Denn die meisten Crosstrainer weisen laut Stiftung Warentest erhebliche Mängel wie Schadstoffbelastung, schlechte Messsysteme für Herzkranke oder eine mangelnde Stabilität beim Belastungstest auf.
Acht von sieben Geräten zwischen 450 und 1.300 Euro fielen deshalb durch. Aber wie empfehlenswert ist der vermeintliche "Testsieger"?
Teuer ist nicht gleich gut
Selbst der teuerste Crosstrainer im Test von Finnlo für 1.300 Euro konnte in diesem Test keine bessere Note als "mangelhaft" (4,6) ergattern. Aber warum schnitten so viele Geräte schlecht ab? Zum einen lag es an der mangelnden Stabilität bei fast allen Crosstrainern. So haben sich die festen Handgriffe beim Belastungstest enorm verbogen oder sind sogar abgebrochen. Einzig die Geräte von Christopeit und Finnlos erhielten gerade noch so ein "ausreichend". Ein weiteres Problem war bei vielen Geräten der unzureichende Abstand zwischen dem Gelenk des Handlaufes und dem Standfuß. Hier kann es bei den Modellen von Skandika und U.N.O. sogar zu Verletzungen am Fuß kommen, wenn man eine andere Einstellung am Display vornehmen möchte und sich dazu auf die Transportrollen stellt. Eine weitere – eigentlich nützliche – Funktion vieler Geräte ist die Messung der Herzfrequenz. Laut Sicherheitsvorschrift muss ein Crosstrainer im Herzfrequenzmodus dazu in der Lage sein, die Belastung langsam herunterzufahren, wenn der Puls vom Sensor nicht mehr erkannt wird. Erschreckenderweise reagieren die Geräte von Horizon und Skandika überhaupt nicht auf fehlende Signale.
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Zu hohe Schadstoffbelastung bei vielen Geräten
Für ein gutes Training muss auch die eingestellte Belastung stimmen. Das ist allerdings ebenso bei fast allen Geräten nicht der Fall. Die Wattleistung bei Reebok, Kettler und Horizon ist höher als erwartet, sodass man mehr Kraft beim Treten benötigt als eingestellt. So kann es schnell zu einer zu starken Belastung kommen. Auch das Gegenteil, nämlich eine zu geringe Wattleistung, ist bei einigen Geräten ein Problem. Sie zeigen mehr Watt an, als man eigentlich eingestellt hatte. Das kann dazu führen, dass das Trainingsziel nicht erreicht wird. Einzig Finnlo lieferte eine gute Anzeige ab.
Auch ein Problem bei fünf Geräten ist die Schadstoffbelastung, die über den erlaubten Grenzwerten der EU oder des GS-Zeichens lag. Im Horizon und Skandika fanden die Tester dabei krebserzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). In den Abdeckklappen der Handläufe sind außerdem bei Horizon, Kettler, Skandika und U.N.O. kritische Weichmacher enthalten.
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Testsieger lässt zu wünschen übrig
Stiftung Warentest kommt zu einen vernichtenden Urteil: Keines der getesteten Geräte ist wirklich empfehlenswert. Im Vergleich zu den anderen Crosstrainern hat jedoch der Christopeit Eco 2000* für 600 Euro noch am besten abgeschnitten (Note 4,0). Er bestand knapp in den Punkten Sicherheit und Schadstoffe. Hier muss man allerdings eine höhere Wattleistung einstellen als eigentlich geplant.
Auch sollte der Crosstrainer nicht mit dem maximal erlaubten Gewicht von 150 Kilo belastet werden, da sich ansonsten die beweglichen Handläufe des Gerätes zu stark verbiegen. Weiterhin enthält das Gerät Naphthalin, welches zwar knapp unter dem erlaubten Grenzwert des GS-Zeichens liegt, aber dennoch gesundheitsschädlich ist. Es kann aber mit Dauer der Benutzung noch ausdampfen, da es sich um einen flüchtigen Stoff handelt. Eine echte, gute Alternative zu den Versagern im Test ist der Christopeit Eco also auch nicht wirklich. (xwi)
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