Opposition kritisiert Maskenbeschaffung

Corona-Irrsinn: Polizei NRW mit neuen Stoffmasken ausgestattet - "Braucht kein Mensch!"

 Ordnungsämter, Bundespolizei, die Bahn und die Verkehrsunternehmen kontrollieren mit einer landesweiten Großaktion die Einhaltung der Maskenpflicht im Busverkehr und Bahnverkehr - im Bild die Schwerpunktkontrolle am Kölner Hauptbahnhof. Köln, 24.08.2020 *** Public order offices, federal police, the railways and transport companies control the compliance with the mask obligation in bus and train traffic with a nationwide large-scale action the focus control at Cologne central station, 24 08 2020 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Die Polizei ist mit neuen Masken ausgestattet worden.
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Stoffmasken trug zu Beginn der Pandemie jeder – dann wurden sie durch medizinische Masken ersetzt. Umso irrwitziger klingt jetzt diese Neuigkeit: Ein halbes Jahr nach der umstrittenen Bestellung von 1,25 Millionen Stoffmasken beim Modehersteller „van Laack“, für den Armin Laschets Sohn wirbt, hat die Polizei nun einen Großteil an ihre Beamten in NRW verteilt. Das teilte das zuständige Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste (LZPD) auf dpa-Anfrage mit. Von der Opposition hagelt es Kritik.

"Von Anfang an ein Geschmäckle"

„Diese Vergabe hatte von Anfang an ein Geschmäckle. Aber jetzt ist es nur noch absurd. Stoffmasken braucht zurzeit nun wirklich kein Mensch“, sagte SPD-Fraktionsvize Sven Wolf.

Die Opposition hatte den gesamten Vergabeprozess kritisch begleitet: Der erste Auftrag an van Laack war wegen vergaberechtlicher Mängel storniert worden, dann kam der Hersteller aus Mönchengladbach in der zweiten Runde erneut zum Zug.

So verteidigt die Polizei den Maskenkauf

Inzwischen wurden laut LZPD alle 1,25 Millionen Masken geliefert. „Ein kleiner Bestand ist eingelagert, da eine Lagerung bis zu zehn Jahren möglich ist“, so eine Sprecherin des LZPD. Der Rest sei verteilt worden, denn: Die Alltagsmaske sei weiter ein „Ausstattungselement in der Auswahl der Masken“, das den Beschäftigten zur Verfügung gestellt werde. Die Polizisten hätten natürlich auch FFP2-Masken und medizinische Masken, so das LZPD.

Laut dem Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Michael Mertens, helfen den Beamten die Stoffmasken in der aktuellen pandemischen Lage „natürlich nicht“.

Aber, so Mertens: „Im Übergang aus der Pandemie heraus werden die Kolleginnen und Kollegen sie wieder nutzen können.“ Denn FFP2-Masken seien in vielen Einsatzsituationen einfach schwer zu tragen - zudem hätten die verteilten Stoffmasken eine wirklich gute Qualität. (dpa / cch)