Rechtsgrundlage wird geprüft

Länderchefs wollen 2G-Regel für Fußball-Profis

18.11.2021, Berlin: Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, nimmt im Anschluss an die Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten an einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt teil. Foto: Michael Kappeler/dpa POOL/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident kündigt 2G-Plan für Profifußballspieler an.
tba, dpa, Michael Kappeler

Diese Aussage lässt wohl alle ungeimpften Bundesliga-Profis aufhorchen: Die Ministerpräsidenten wolle bei den Profi-Kickern auf dem Rasen in den Stadien eine 2G-Regel umsetzen! Das kündigte Nordrhein-Westfalens neuer CDU-Landeschef Hendrik Wüst in der Pressekonferenz nach dem erneuten Corona-Krisengipfel der Länderchefs an. Die Umsetzung könnte rechtlich schwierig werden, wird aber nun geprüft.

Wüst: 2G bei Fußball-Profis "einhellige Auffassung" der Länderchefs

„In der Vorbesprechung der Länderchefs waren wir uns sehr schnell einig, dass wenn die Zuschauer im Stadion 2G beachten müssen, dass das nach unserer Auffassung auch für die Profis gelten soll“, stellte Wüst klar – und das, obwohl er gar nicht direkt angesprochen wurde. Wüst war diese Aussage wichtig: „Die Rechtslage war klar. Ob wir das umgesetzt kriegen, müssen wir jetzt prüfen. Aber es war die einhellige Auffassung der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten."

Die rechtliche Situation hatte zuvor Angela Merkel erklärt, hatte aber auch betont, sich mit dem Thema Impfungen im Profifußball nicht genauer beschäftigt zu haben. „Normalerweise ist es so, dass die Arbeitswelt 3G ist - auch wenn in dem Bundesland der Hospitalisierungs-Schwellenwert 3 überschritten wird. Jetzt kommt es drauf an, ob es die Arbeits- oder Freizeitwelt ist.“

Medienbericht über Ärztebrief mit Appell an ungeimpfte Profis

Laut einem Bericht der „Bild“ sollen die 36 Clubs der Fußball-Bundesliga und der 2. Bundesliga zuvor von Ärzten einen Brief unter der Überschrift „Lasst Euch impfen!“ bekommen haben. In einer E-Mail appellieren demnach Tim Meyer, Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bundes und der DFL Task Force Sportmedizin/Sonderspiel, Dortmunds Mannschaftsarzt Markus Braun, Nürnbergs Teamarzt Werner Krutsch und die ebenfalls zur Task Force gehörende Barbara Gärtner an die wohl zehn Prozent der ungeimpften Spieler, sich gegen Corona impfen zu lassen. Eine Bestätigung für das Schreiben gab es zunächst nicht.

„Wir fordern ungeimpfte Personen innerhalb, aber auch außerhalb des Fußballs dringend auf, eine Impfung in Betracht zu ziehen und sich seriös darüber zu informieren. Impfungen sind der Schlüssel zum zügigen Beenden der Pandemie und durch keine andere Maßnahme zu ersetzen“, heißt es in dem Schreiben, das der „Bild“ vorlag. Spätestens die Weihnachtspause könnte im laufenden Spielbetrieb für Profispieler eine günstige Gelegenheit darstellen, eine Impfung zu beginnen, zu vervollständigen oder aufzufrischen („Booster“), heißt es weiter. (ana/dpa)