Sensationsfund in Südchina

Gab es King Kong doch? Wissenschaftler entdecken Gebiss von riesigem Urzeitaffen

Uraffen-Art Gigantopithecus black
Die Uraffen-Art Gigantopithecus blacki ähnelte wohl modernen Orang-Utans.
Associated Press, Handout via Garcia, Joannes-Boyau (Southern Cross University)

Drei Meter groß und fast 300 Kilogramm schwer!
Damit handelt es sich bei dem Gigantopithecus blacki um den größten Menschenaffen, den die Wissenschaft kennt. Im Süden Chinas sind Forscher auf versteinerte Kieferknochen der Urtiere gestoßen.
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Forscher entdecken das versteinerte Gebiss in einer Höhle in der südchinesischen Region Guangxi.
Forscher entdecken das versteinerte Gebiss in einer Höhle in der südchinesischen Region Guangxi.
APTN

Forscher stehen vor einem Rätsel

Zwei Millionen Jahre lang besiedelten die riesigen Affen die Region Guangxi im Süden Chinas – bis sie für immer vom Erdboden verschwanden. „Er war so groß. Theoretisch hätte er stärker sein müssen und besser mit der natürlichen Auslese zurechtkommen müssen, aber das war nicht der Fall." Diesem Rätsel ist der Wissenschaftler Zhang Yingqi vom chinesischen Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie auf der Spur.

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In einer Höhle in der Region Guangxi ist Zhang auf ein versteinertes Gebiss und Zähne der großen Affen gestoßen. Gemeinsam mit seinem Team nimmt er Proben, um mehr über die Tiere und vor allem ihr Verschwinden herauszufinden. Mit einem erstaunlichen Ergebnis: Könnte die Größe der Affen etwas mit ihrem Aussterben zu tun haben?

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Forscher Zhang Yingqi zeigt, wie die uralte Affenart ausgesehen haben könnte.
Forscher Zhang Yingqi zeigt, wie die uralte Affenart ausgesehen haben könnte.
APTN

Denn ganz so wie im Film „King Kong“ haben die Tiere wohl nicht gelebt. Die Riesenaffen hätten wahrscheinlich nicht wie Gorillas, sondern eher wie heutige Orang-Utans ausgesehen, erklärt Zhang.

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Außerdem sei der Gigantopithecus blacki, so der wissenschaftliche Name der Urzeitaffen, ein Pflanzenfresser gewesen. Die Auswertung der Höhle zeige demnach, dass die großen Affen sich von Blumen und Früchten der tropischen Wälder ernährten.

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Letztendlich wird seine Größe dem Affen wohl zum Verhängnis. Vor etwa 600.000 Jahren erlebt die Region vermehrt Trockenzeiten. „Der Wald wurde offener, mit weniger holzigen Pflanzen und mehr Farnen. Um zu überleben, musste er auf nährstoffärmere und faserige Nahrung ausweichen“, erklärt Zhang. Deshalb muss das große Tier nach immer mehr Nahrung suchen, um zu überleben.

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Bisher nur einzelne Riesenaffen-Funde

Der Wissenschaftler vermutet, dass kleinere Affenarten in der Lage waren, auf Bäume zu klettern und so auch in Trockenzeiten mehr Futter gefunden haben. Das meiste, was er und sein Team über die ausgestorbenen Menschenaffen wissen, stammt aus der Untersuchung fossiler Zähne und vier großer Unterkieferknochen, die alle in Südchina gefunden wurden. Vollständige Skelette wurden noch nicht gefunden. (okr)