Chinesin wurde 2020 zur Todesstrafe verurteilt25 Kinder aus Rache mit Brei vergiftet: Erzieherin hingerichtet

Mussten die Kinder leiden, weil die Frau Streit mit einer Kollegin hatte?
Eine Kindergärtnerin (39) aus Jiaozuo in der ostchinesischen Provinz Henan ist durch die Vollstreckung der Todesstrafe getötet worden. Sie ist bereits 2020 zur Todesstrafe verurteilt worden und wurde an diesem Donnerstag (13. Juli) hingerichtet. Sie hat 25 Kinder vergiftet, eines starb sogar.
Giftattacke als Racheaktion?
Der eigentliche Vorfall passierte bereits im März 2019. Da gerät die Erzieherin wohl mit einer Kollegin in Streit über Verwaltungsfragen. Offenbar um sich an ihr zu rächen, mischt die Frau Natriumnitrit in den Frühstücksbrei der Kinder. Der Stoff wird in der Lebensmittelindustrie unter anderem als Konservierungsstoff eingesetzt. In höheren Dosierungen führt Natriumnitrit aber zu Vergiftungen.
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Kind stirbt an Organversagen
Mehr als 20 Kinder müssen sich nach dem Frühstück übergeben oder werden ohnmächtig, die Behörden sprechen später von 25 vergifteten Kindern. Ihnen muss unter anderem der Magen ausgepumpt werden. Eines der Kinder stirbt nach einem zehnmonatigen Krankenhausaufenthalt an multiplem Organversagen. Der Fall sorgt nicht nur in China selbst für Aufsehen.
Im Video: Urteil nach Gift-Prozess
Frau war wohl Wiederholungstäterin
Schon kurz nach der Tat gerät die Kindergärtnerin unter Verdacht, im September 2020 wird sie zum Tode verurteilt. Die Frau legt Berufung ein – das bleibt aber erfolglos.
Laut Daily Mail wurde sie vom Gericht als „verabscheuungswürdig und bösartig“ beschrieben. Bereits 2017 soll sie ihren Ehemann vergiftet haben, indem sie Natriumnitrit in sein Wasser mischte. Er wurde dabei leicht verletzt.
China: Tausende Hinrichtungen pro Jahr?
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat 2022 mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Ländern dokumentiert. Das sei der höchste Wert seit fünf Jahren. Das Ausmaß der weltweit durchgeführten Exekutionen sei aber weitaus größer. Das liege auch daran, dass Länder wie China, Nordkorea und Vietnam keine entsprechenden Daten herausgeben würden. Laut Anmnesty International bestehe kein Zweifel daran, dass China jährlich tausende Hinrichtungen durchführe. (dpa/dka)